Rezension

Gelungener Auftakt einer neuen Dystopie-Reihe

The Loop. Das Ende der Menschlichkeit (The Loop 1)
von Ben Oliver

Luke ist noch keine 18 Jahre alt, wartet aber schon seit über 2 Jahren auf seine Hinrichtung im Loop. Das Hightech-Jugendgefängnis ist absolut ausbruchssicher und Luke ist nur noch am Leben, da er seinen Körper für Versuchszwecke zur Verfügung stellt und so immer wieder einen Aufschub zur Exekution erhält. Der Tagesablauf ist immer der gleiche und so ist es für die Insassen sehr augenscheinlich, als sich die einstudierten Abläufe plötzlich ändern. Wachen verschwinden spurlos und Verurteilte nehmen sich selbst das Leben. Gerüchte, dass sich die Welt außerhalb des Loops zu einem für jeden Individuum gefährlichen Ort verwandelt haben soll, macht die Runde, als sich Luke von einem Moment auf den anderen die Chance ergibt, die Flucht zu ergreifen...

Der Autor Ben Oliver hat mit "Loop" einen dystopischen Jugendroman geschrieben, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Er konzipiert eine Welt, in der die wenigen Wohlhabenden mit eiserner Gewalt das Volk unter-drücken. Für geringe Delikte landen selbst Jugendliche in Hochsicherheits-gefängnisse und werden in der Regel zum Tode verurteilt. Den einzigen Sinn, den die Verurteilten der Gemeinschaft noch leisten können, ist ihr Dasein damit zu verlängern für Forschungsprojekte zur Verfügung zu stehen. Das Leben des Einzelnen spielt keine große Rolle mehr und eine Zukunftsperspektive der jungen Leute ist einfach nicht vorhanden. Ben Oliver erzählt die dystopische Geschichte in einem äußerst temperament-vollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der den Leser mit den zahlreichen Actionszenen in Atem hält. Leider kommt dabei die Schilderung der fiktiven Welt aus meiner Sicht etwas zu kurz, was aber zum Ende des Romans noch ansatzweide nachgeholt wird. Das Buch endet in einem fulminanten Szenario, welches bei mir definitiv Lust auf den zweiten Band gemacht hat, allein um die scheinbar nicht ganz trivialen Hintergründe der Geschichte in Erfahrung zu bringen.

"Loop" ist für mich eine gelungene Umsetzung einer dystopischen Zukunfts-Vision, die zwar als Jugendbuch angesetzt ist, aber sicherlich auch begeisterte Leser im Erwachsenenalter finden wird. Zudem sind die Schilderungen einiger Szenen zwar nicht gewaltverherrlichend, aber aus meiner Sicht nicht unbedingt fürs Jugendalter geeignet. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.