Rezension

Gelungener Mix aus Familien- und Spannungsroman

Am dunklen Fluss - Anna Romer

Am dunklen Fluss
von Anna Romer

Bewertet mit 4 Sternen

Seit langem mal wieder habe ich einen Roman gelesen, der im weit entfernten Australien spielt. Da ich den Kontinent selbst schon besucht habe, ist es immer ein bisschen so, als könne man mit der Lektüre die Erlebnisse zurückholen.

Es ist eine sehr spannende Geschichte, die Anna Romer hier erzählt und sie spannt den Bogen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Am Anfang hat man den Eindruck, dass die historische Geschichte um Brenna und ihre Vernunftehe mit einem tasmanischen Geschäftsmann nichts zu tun hat mit der Geschichte um Ruby und ihre verlorene Schwester Jamie. Doch natürlich gibt es eine Verbindung, die im Laufe des Buches offenbar wird.

Oftmals ist ja bei solch „zweigeteilten“ Büchern der historische Part der interessantere und die Teile aus der Gegenwart dienen nur dazu, der Haupthandlung einen Rahmen zu geben. Diesmal empfand ich es aber umgekehrt und war am meisten von der „aktuellen“ Geschichte fasziniert. Nicht zuletzt, weil sie eigentlich ein Krimi ist und es darum geht, wie Rubys Schwester als Teenager zu Tode kam. Ruby war dabei, aber aufgrund der traumatischen Erlebnisse ist das gesamte Jahr der Geschehnisse aus ihrem Gedächtnis wie ausradiert. Ganz langsam tastet sie sich bei einem Besuch auf Lyrebird Hill, (dem Anwesen, wo sie ihre Kindheit verbracht hat) wieder heran und die Erinnerungen kehren Stück für Stück wieder…

Zwar konnte mich das Ende nicht überraschen, da ich die Auflösung aus irgendeinem Grund schon geahnt habe, aber es war sehr spannend geschrieben, so dass man wirklich dranbleiben und Seite um Seite mehr erfahren wollte. Für Freude von Familiengeschichten sehr zu empfehlen, aber auch Krimifreunde könnten durchaus ihre Freude an dem Buch haben!