Rezension

Gelungener Start in eine Mantel- und Degen-Trilogie

Schwerter und Schwindler - Julia Knight

Schwerter und Schwindler
von Julia Knight

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: Eigentlich gehören die Geschwister Kacha und Vocho zur Gilde der Duellanten, die die besten Schwertkämpfer von Reyes sind. Doch nach einem Vergehen Vochos wurden die Beiden unehrenhaft aus der Gilde entlassen und müssen nun für ihr Überleben einer unehrenhaften Tätigkeit als Räuber und Wegelagerer nachgehen. Bei einem Raubüberfall auf eine Kutsche ergattern sie eine Truhe, die sich nur schwer öffnen und läßt und die dem König gleich eine riesige Summe an Belohnung wert ist. Die Truhe beinhaltet Dokumente, die geheim sind und um diese Übersetzen zu können, müssen sie zurück in die Stadt Reyes, in der sich aber auch die Gilde befindet. Dabei geraten sie in eine tödliche Verschwörung und in Intrigen, die keiner von ihnen geahnt hätte. Und auch Dom, der eingebildeten Sohn eines Grundbesitzers, ist bei ihnen, doch irgendetwas stimmt mit Dom nicht, denn er scheint Geheimnisse zu haben.
Meine Meinung:
 Diese Trilogie hat mich schon sehr neugierig gemacht, denn diese alten Mantel- und Degenfilme mochte ich schon immer und so hatte ich mir erhofft, so etwas hier in Buchform zu erhalten. Ich wurde auch nicht enttäuscht, denn den Charakter dieser Filme hat dieses Buch auf alle Fälle. Der Schreibstil der Autorin ist gut verständlich, wenn er sich auch perfekt dieser speziellen Zeit der Fuhrwerke und Duellanten anpasst, so dass es auf jeden Fall nichts ist, was man mal eben nebenbei liest. Konzentration ist hier durchaus von Vorteil, denn gerade zu Beginn wusste ich noch so gar nicht, was mich hier erwartet und so richtig verstanden hatte ich es auch nicht gleich. Zu Gute kommt dem Ganzen aber die unterschiedlichen Zeitstränge, in der die Geschichte erzählt wird und bei denen der Leser immer wieder Einblicke in Kachas, Vochos, aber auch in Egimonts Vergangenheit erhält. In sogenannten Zwischenspielen erlebt man, wie die Beiden aus einfachen Verhältnissen stammenden Geschwister in die Gilde kamen und auch wie der Herzogssohn Petri Egimont hier hinzukam. Das hat mir hier sehr gut gefallen und es passte auch prima in die Geschichte, denn die Autorin schafft es sehr gut, die passenden Bilder vor dem geistigen Auge lebendig werden zu lassen.
Auch an Action und Spannung fehlt es dem Buch nicht und alles in allem musste ich, dank des Sarakasmus, der ebenfalls nicht zu knapp war, immer wieder schmunzeln. Auch die weiteren Hintergründe der Story boten einmal mehr Abwechslung zu gewohnten Szenarien, auch wenn ich hier auch wieder ein wenig grübeln musste, was es denn da wirklich mit den Uhrwerken und dem Uhrengott auf sich hatte. Aber da es nun auch der erste Band einer Trilogie ist, denke ich, dass hier noch lange nicht alles Preis gegeben wurde. Auch viele Intrigen, Geheimnisse und Vertuschungen machen alles rätselhaft und undurchschaubar. Vieles löst sich in den Rückblenden, vieles bleibt auch weiterhin offen.
Erzählt wird diese Geschichte durch den personellen Erzähler in der dritten Person, der dem Leser eine gute Draufsicht auf Geschehnisse und Kämpfe gibt. Durch Perspektivenwechsel erfährt man auch hier als Leser immer wieder mehr und dabei gibt es den ein oder anderen Aha-Effekt.
Die Charaktere waren hier doch sehr zahlreich und da muss ich sagen, wäre es mir sehr lieb gewesen, wenn es ein Personenregister gegeben hätte. Da gibt es zum einen die beiden Protagonisten, die Geschwister Vocho und Kacha, aber auch zahlreiche Nebencharaktere, von denen mehrere wichtige Rollen spielen, haben hier Einfluss auf die Handlung. Da habe ich lange Zeit gebraucht, um die Personen wirklich an die richtige Stelle zu bringen, bzw. um sie einordnen zu können.
Gefallen haben mir die Protagonisten auf jeden Fall, auch wenn sie nicht allzu viel von sich preisgeben und noch genügend Fragen für mich offen bleiben. Kacha ist eine ehrliche Haut, voller Ehrgeiz und Mut, die alles für ihren kleinen Bruder tun würde. Dieser aber ist scheinbar nicht immer das, was er vorgibt zu sein, aber da möchte ich gar nicht zu viel verraten, denn da hat mich doch so einiges überraschen können.
Das Cover finde ich hier übrigens perfekt für die Geschichte und somit waren die Geschwister gleich von Anfang an lebendig.   
Mein Fazit:
Ein überaus gelungener erster Teil einer Trilogie, der mir genau das geboten hat, was ich erwartete. Viel Spannung und Action, Lügen, Geheimnisse und Intrigen machen die Geschichte lebendig, aber auch die Charaktere konnten mich überzeugen. Ein Buch, dass ich gerne an Fantasyfans weiterempfehlen möchte, aber auch an Fans von Mantel- und Degengeschichten, die gerne einmal in eine ungewöhnliche Welt abtauchen. Ich freue mich auf jeden Fall auf den nächsten Band.