Rezension

Gelungener zweiter Teil

Aethersturm
von Susanne Gerdom

Die Aetherwelt stürzt sich selbst ins Chaos. Die Engel stehen angeblich vor Wien. Der Kaiser ist unterjocht und alle in Gefahr! Die Kaiserin ist verschwunden und auch ihre Tochter Mizzi ist in Gefahr. In der ganzen Verwirrung findet sie sich in der Kanalisation wieder, wo sie auf Kato, Jenö und viele andere stößt. Kann der Krieg noch verhindert und die Elementarwesen aus ihrer Knechtschaft befreit werden?  

 

[DieProtagonisten]

Jenö ist mir suspekt. Am Anfang finde ich ihn hölzern und kann nicht viel mit ihm anfangen. Wo gehört er hin? Was will er in meiner liebgewonnenen Geschichte? Arge Zweifel beherrschen mich und deswegen ist der Anfang auch sehr schwer für mich. Ich konnte keine Verbindung zu ihm herstellen, dies gelang mir erst sehr viel später, als klar wurde, was er für eine Rolle spielen wird.

Die anderen Charaktere sind mir wohl vertraut. So freue ich mich sehr, Kato wiederzusehen. Und auch das Mizzi, so aufgeweckt wie sie ist, mehr Zeit in der Geschichte zugesprochen bekommt, gefällt mir sehr. Der Rest der Figuren wird aufgeweckt und bunt durcheinander gewürfelt. Die Elementarwesen mag ich ja sowieso, obwohl mir Katos Begleiter sehr fehlen. Sie waren immer so lustig und sind diesmal nur selten zugegen.

 

 

[Kulisse]

Ich liebe die Aetherwelt! Sie ist so farbenfroh und gleichzeitig dunkel. Sie ist so verwunschen und lässt den Leser immer wieder neue Ecken und Geheimnisse entdecken. Die Kanalisation ist ein Ort, der wirklich gut versteckt ist und dort leben so viele Menschen. Kaum vorstellbar, aber Susanne Gerdom hat da ein unglaubliches Zuhause für die unterschiedlichsten Menschen geschaffen.

 

 

[Handlung]

Natürlich ist es viel besser, wenn der Leser das Buch “Aethermagie” gelesen hat. Dort lernt man Kato kennen und lieben, trifft auf die wunderbaren Elementarwelten und bewegt sich dadurch viel sicherer in der Welt von diesem zweiten Aetherwelt Roman. Ich habe dafür eine klare Leseempfehlung ausgesprochen: Aethermagie.

Der Anfang irritiert aber erst sehr. Ich lerne Jenö kennen und werde nicht richtig mit ihm warm. Zwar gibt es den Hinweis, dass die Autorin einen Teil der Geschichte vor “Athersturm” erzählt, aber irgendwie will es nicht in meinen Kopf hinein. Ich mag Jenö nicht unbedingt von Anfang an. Er wirkt etwas hölzern und das macht es schwer, die Geschichte weiterzulesen. Auch die Betitelung der Elementarwesen von Jenö, “Die Hitzige” oder “Der Dunkle” bringen mich aus dem Lesefluss heraus.

Tja und was passierte dann? Nach dem Anfang treffe ich Kato wieder, Mizzi und viele andere, die ich so sehr in mein Herz geschlossen hatte. Da war sie wieder, die Liebe zum Buch. Vielleicht hatte ich ja Angst, dass Jenö mir lieb gewonnene Charaktere streitig machen würde? Oder es war einfach nicht mein Tag?

Nachdem Kato wieder auf der Bildfläche aufgetaucht ist, bin ich wieder voll drin. Ich leide mit ihr, denn ihrer Mutter geht es nicht gut. Ich frage mich, wo Grünbaum geblieben ist. Ich krieche durch die Kanalisation und dann als Jenö wieder auftaucht und durch den Zufall eine große Entdeckung macht, finde ich ihn doch ganz nett. Er bekommt im Laufe des Buches eine große Rolle zugedacht und diesen Wandel beschreibt die Autorin sehr gut. Vor allem habe ich mit dieser Rolle für ihn gar nicht gerechnet und bin positiv überrascht.

Ansonsten erwartet Euch eine Spannung, die sich darauf bezieht, ob der Krieg noch abwendbar ist, heimliche Küsse ;) und so viele Fallstricke und Wendungen, dass ich das Ende nicht so erwartet hätte.

 

 

[Die Gestaltung]

Das Cover passt wunderbar zum 1. Band. Alles wird überstrahlt von der tollen Widmung, die ich bekommen habe. Und dann stellt sich noch die Frage: Kommt da noch was? :) Ich würde ja am liebsten ganz lieb gucken <3, damit vielleicht noch eine Geschichte in der Aetherwelt spielt.

 

 

[Die Bewertung]

Nach anfänglichen Schwierigkeiten bekommt “Aethersturm” vier Bücherpunkte von mir. Ein rasantes, gut durchdachtes Leseerlebnis, dass mir nur den Anfang schwergemacht hat.