Rezension

Gemeinsam stark

Zwei für einen -

Zwei für einen
von David Byle

Ulrike wächst in einem schwäbischen Dorf auf und lernt in ihrer Kindheit vor allem einen traditionellen Glauben kennen. Als sie erfährt, dass sie eine Beziehung mit Jesus haben kann, verändert das ihr gesamtes Leben. Sie möchte Gott ihr Leben zur Verfügung stellen und ihm da dienen, wo Menschen noch nichts von ihm gehört haben. Ihr Weg führt sie nach Zentralasien. Die Lage dort ist unsicher, vor ihrer Ausreise soll sie ein Testament schreiben.

 

David wächst mit einem kanadischen und einem amerikanischen Elternteil in Amerika auf. Der Glaube spielt in seiner Familie eine große Rolle. Doch es ist für seine Eltern trotzdem ein schwerer Schlag, als er ihnen mitteilt, dass er in die Mission gehen wird.

 

In Turkmenistan sind Ulrike und David Kollegen, doch mit der Zeit weiß David sie immer mehr zu schätzen. Als er um sie wirbt, ist sie zunächst schockiert, doch schließlich hat auch Ulrike den Eindruck, dass sie zusammengehören.

 

Als das junge Paar nicht mehr nach Turkmenistan einreisen darf, entschließen sie sich nach Istanbul zu ziehen. Die Umstellung fällt vor allem Ulrike schwer, doch mit der Zeit wird die Türkei zur Wahlheimat der am Ende siebenköpfigen Familie. Nach vielen friedlichen und fruchtbaren Jahren, muss David jedoch wegen seiner Evangelisationstätigkeit mehrmals ins Gefängnis, und ab dem Jahr 2019 darf er nicht mehr in die Türkei einreisen.

 

In diesem Buch erzählen abwechselnd David und Ulrike ihre Geschichte, zuerst von ihrer jeweiligen Kindheit und Jugend, dann vom Kennenlernen, und schließlich von ihrem gemeinsamen Leben in der Türkei. Für die Geschichte dieser zwei so unterschiedlichen Menschen passt diese Erzählweise perfekt. Während Ulrike mehr von Familie und Nachbarschaft berichtet, erzählt David von politischen Hintergründen, der Straßenevangelisation und seinen Hafterlebnissen.

 

Beeindruckend ist ihre Offenheit, vor allem wenn Ulrike erzählt. Sie benennt Situationen, in denen sie im Nachhinein anders gehandelt hätte, spricht Zweifel und Frustrationen an, und schildert in allem sehr offen ihre Gefühle. Das ist hilfreich, denn der Leser erfährt, dass auch Missionare ganz normale Menschen mit Zweifeln und Fragen sind.

 

Interessant ist, dass sich David richtig freut, wenn es mal wieder ins Gefängnis geht, denn dort hat er viele Möglichkeiten von der Hoffnung zu reden, die ihn erfüllt. So kommt es zu vielen interessanten Begegnungen hinter Gittern, von denen er in diesem Buch berichtet.

 

Für mich persönlich ist die größte Ermutigung, dass Gott Menschen, je nach Persönlichkeit und Begabung, auf unterschiedliche Weise gebraucht. Dafür ist dieses Ehepaar das perfekte Beispiel.

 

Fazit: Eine spannende Lebensreise von zwei ganz besonderen Menschen, die sich vor allem dadurch auszeichnen, dass sie mit ganzem Herzen Gott dienen wollen. Sehr empfehlenswert!