Rezension

Gemeinsam statt einsam - tolles Buch!

Gemeinsam ist man besser dran -

Gemeinsam ist man besser dran
von Sylvia Deloy

An dem Titel „Gemeinsam ist man besser dran“ kam ich nicht vorbei, er ist einfach schön. Auch das Cover finde ich sehr ansprechend gestaltet. Nach dem Lesen des Klappentextes und einer kleinen Leseprobe war für mich klar dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte und ich wurde nicht enttäuscht…

Tilda hat sich mit ihrer Selbstständigkeit ein schönes Leben aufgebaut. Sie ist Schreinerin, sehr hilfsbereit und sozial. Sie betreibt in einer ehemaligen Knopffabrik ein Möbel An- und verkauf für Menschen mit schmalem Geldbeutel. Und bietet Menschen, mit schwierigen Lebensumständen Arbeit, Hoffnung und Perspektive.

Ihre beste Freundin Kaja arbeitet in einem ihrer Nebengebäude und pimpt alte Kleidung auf. 

Mit einmal soll die Knopffabrik abgerissen werden für eine Wohnsiedlung der gehobeneren Klasse und die Kündigung führt dazu, dass Tilda und Kaja eine neue Unterkunft für ihre Firmen brauchen. 

Das nahegelegenen Theater wäre optimal, wird ihnen aber vor der Nase weg geschnappt. Von einem, wie Tilda findet, eingebildeten Schauspieler. Doch irgendwie muss eine Lösung her und der Typ ist vielleicht doch nicht so blöd, wie gedacht….

 

Die Autorin hat interessante und authentische Charaktere geschaffen.  Ich würde mich in dieser Gruppe Menschen wahrscheinlich richtig wohl fühlen. Außerdem greift Sylvia Deloy wichtige und zeitgemäße Themen auf. Es geht nicht nur um die Machenschaften von Immobilienhaien, sondern auch um das Gefälle Arm/Reich, um Obdachlosigkeit, verpasste Chancen, um schwierige Lebenswege und was daraus entstehen kann. Und aber auch - wie zu erwarten bei dem Titel - um Freundschaft, Familie, Liebe, einem Miteinander, Mut, Vertrauen und Loslassen. 

 

Es gibt insgesamt eine schlüssige Handlung, die mir wirklich sehr gut gefällt. Die Themen sind sinnvoll und angenehm miteinander verbunden. Auch die Schauplätze sind super beschrieben, so dass ich mich herrlich rein versetzen konnte.

 

Einzig die Emotionen kamen phasenweise nicht so richtig zu mir durch. Besonders als es um die doch schwierigen Lebenswege von Tildas Mitarbeiter Helga und Cem ging, fand ich einfach keinen Zugang. Ich kann und möchte nicht mehr ins Detail gehen, da ich sonst zu krass spoiler und das wäre nicht fair. 

Ansonsten war das Buch insgesamt aber wirklich ein sehr lesenswertes und auch thematisch wertvolles Buch und ich hatte auf jeden Fall ein paar schöne Lesestunden! Und bin auch von der Quintessenz - dem so wichtigen Miteinander, Füreinander Dasein, Gemeinsam, statt einsam - sehr angetan. 

 

Fazit: 

Mit diesem Buch wagt sich die Autorin an einige wichtige Themen und verpackt diese auf eine sehr angenehme Weise. Man kann sagen, dass es ein Wohlfühlbuch ist, dass nicht die Augen gegenüber wichtigen gesellschaftlichen Themen verschließt. Klare Leseempfehlung!