Rezension

Gemischt - etwas missionarisch

Quo vadis? - Henryk Sienkiewicz

Quo vadis?
von Henryk Sienkiewicz

Bewertet mit 3.5 Sternen

Marcus Vinicius ist ein Römer, wie es sie zur Regierungszeit von Kaiser Nero zu Tausenden gibt - reich, verwöhnt und es gewohnt, sich die Frau seines Begehrens notfalls "an den Haaren ins Cubiculum zu zerren" (sinngemäß aus dem Kopf zitiert). Doch seine Liebe zur Christin Lygia zwingt ihn, sich nicht nur mit dem Gesetz in Konflikt zu begeben - sondern auch, seine eigene Grundhaltung zum Leben und zu seinem Verhalten zu überdenken.
Nachdem er sich vor ihr blamiert hat, muss er plötzlich versuchen, sie aus dem tödlichen Netz zu befreien, in das er selbst sie mit seinem Egoismus geschmissen hat, denn wenn er sich nie so daneben benommen hätte, wäre sie gar nicht erst in Schwierigkeiten geraten.
Kann er mit Hilfe seines weisen Onkles Lygia retten?

Das Buch fängt sehr stark an und hat einfach nur wunderbar menschliche Momente, erklärt sehr leicht die römische Welt und ist somit sehr einsteigerfreundlich.
Auch gegen Ende gibt es viele rührende, traurige und spannende Momente, aber was mich persönlich mit der Zeit genervt hat, waren die vielen Aussagen in Richtung "man muss fromm sein und dann kann man alles schaffen"-Momente. Ich bin nun mal ein areligiöser Mensch und das Buch wirkte stellenweise sehr missionierend.
Aber wenn man mal davon absieht, eigentlich ein feines Buch :)