Rezension

Gewöhnungsbedürftiger Humor und eine Liebespaar, welches mich nicht mitreißen konnte

Wrong Number, Right Guy - Teagan Hunter

Wrong Number, Right Guy
von Teagan Hunter

Bewertet mit 3 Sternen

Bei Wrong Number, Right Guy handelt es sich um den ersten Band der College Love-Reihe von Teagan Hunter. Zu der Reihe gehört ebenfalls der Folgeband Hate You Much, Love You More (Erscheinungstermin: 03. August 2020). Der erste Band der College Love-Reihe ist jedoch in sich abgeschlossen. Der Leser lernt allerdings die Hauptcharaktere aus dem Folgeband, Zoe und Caleb, bereits kennen. Da Hate You Much, Love You More zeitlich nach Wrong Number, Right Guy spielt, empfiehlt es sich mit Wrong Number, Right Guy zu starten und anschließend Hate You Much, Love You More zu lesen. Jedoch können beide Bücher auch völlig unabhängig voneinander gelesen werden. 

 

Das Cover reizt mich persönlich nicht wirklich. Ich finde es weder schön noch grauenhaft schlecht, aber definitiv kein Highlight im Bücherregal. Was ich tatsächlich als sehr schade empfinde ist die Tatsache, dass das Cover meiner Meinung nach thematisch nicht wirklich zu der Geschichte passt, aber dies ist ja auch immer Geschmackssache Ein bisschen traurig bin ich auch darüber, dass nicht der englische Originaltitel Let’s get textual übernommen wurde, da ich diesen passend und unglaublich humorvoll finde. Da kann Wrong Number, Right Guy für mich leider nicht mithalten.

Die Grundidee dieses Romans habe ich, anhand des Klappentextes, als erfrischend anders empfunden und so durfte dieses Buch bei mir einziehen. Nach einer einvernehmlichen Trennung erhält Delia eine Nachricht von einer ihr unbekannten Nummer. Zunächst denkt sie, dass diese von ihrem Bruder Liam stammt, doch schon sehr bald wird klar, dass sich hinter der unbekannten Nummer jemand ganz anderes versteckt. Doch statt den Kontakt zu löschen und das Chatten abzubrechen, schreiben die beiden immer weiter hin und her. Doch schon bald genügt es beiden nicht mehr nur zu schreiben. Doch werden sie sich in der Realität genauso gut verstehen?

Irgendwie war mir beide Hauptprotagonisten nicht wirklich sympathisch. Da hätten wir Delia, die junge Journalismustudentin. Auch wenn sie teilweise sehr schlagfertig war, war sie irgendwie auch langweilig und für mich wenig authentisch. Sie hat nicht nur einen sehr speziellen Humor, mit dem ich leider nicht wirklich etwas anfangen konnte, den sie aber mit ihrem Chatpartner teilt, sondern wirkt auch teilweise sehr naiv und fast schon kindisch. Und ihr männlicher Gegenpart Zach konnte mein Herz auch nicht zum Höherschlagen bringen, auch wenn ich tatsächlich glaube, dass da Potential gewesen wäre. Da die gesamte Geschichte aus der Sicht von Delia geschrieben wurde, bekommt man als Leser nur wirklich wenig Einblicke in den Charakter des männlichen Hauptprotagonisten, was unterstützend dahingehend gewirkt haben könnte, dass ich die meisten Handlungen und Aussagen von Zach wirklich schwer nachvollziehen konnte. Er ist zwar auf eine sehr nerdige und etwas schräge Art charmant und mitfühlend, aber gleichzeitig wirket er auch mich auch unnahbar. Den beiden Charakteren zufolge hat die Chemie zwischen den beiden gestimmt, ich als Leserin konnte die Funken und Anziehung zwischen ihnen leider nicht spüren und nachvollziehen, weshalb ich bei der Entwicklung der Beziehung auch nicht wirklich mitgefiebert habe.

Nebencharaktere gibt es in dieser Geschichte wirklich nicht viele, aber das empfand ich hier als genau passend. Da hätten wir einmal Delias beste Freundin und Mitbewohnerin Zoe, die ich wirklich gerne mochte, da sie vor allem immer für ihre Freundin da ist und diese auch von Zeit zu Zeit aus ihrer Komfortzone lockt. Und auch Delias Ex-Freund Caleb hat es mir ziemlich angetan. Auch Zachs Familie war mir überwiegen recht sympathisch. Für mich war der nicht ganz so heimliche Star dieser Geschichte jedoch die Babyziehe, welche sich Zach zugelegt hat. Die Szenen mit diesem süßen Ding waren nur zu lustig.

Der Schreibstil der Autorin ist als recht einfach und unkompliziert zu beschreiben, es ist definitiv kein wortgewandtes Meisterwerk in meinen Augen. Das Buch hat sich gut und schnell lesen lassen, was durch die Chatsequenzen die immer wieder auftauchen nochmal unterstützt wurde.
 Gegen Ende könnte man fast behauptend, dass die Geschichte ein bisschen an Fahrt und Spannung aufgenommen hat, aber irgendwie war das dann doch alles sehr vorhersehbar, die Auflösung ging mir viel zu schnell und wie die weibliche Protagonistin da gehandelt hat, passt in meinem Kopf einfach nicht zu einer Studentin, aber so sind Menschen eben alle anders. 

Für eine klare Leseempfehlung hat es also leider nicht gereicht. Insgesamt hat sich das Buch zwar sehr schnell lesen lassen, aber ich konnte nicht wirklich einen Draht zu den beiden Charakteren aufbauen. Außerdem hat mir der Humor nicht so wirklich gefallen. Auch wenn der erste Band der College Love-Reihe Wrong Number, Right Guy mich nicht hundertprozentig von sich überzeugen konnte, so gefallen mir die beiden Hauptprotagonisten des Folgebands Hate You Much, Love You More in diesem Band so sehr, dass ich den zweiten Band auf jeden Fall lesen werde! Ich freue mich jetzt schon so unendlich auf die Liebesgeschichte von Zoe und Caleb.