Rezension

"Glück bekommt man nicht geschenkt"

Noch alle Zeit - Alexander Häusser

Noch alle Zeit
von Alexander Häusser

Bewertet mit 5 Sternen

ein sehr berührender und eindringlicher Roman

Edvard, der nach dem Tod seiner Mutter und dem Fund eines gut gefüllten Sparbuches seinen verschwundenen Vater finden will, trifft auf der Überfahrt die junge Alva, die mit ihrem Leben etwas orientierungslos zu sein scheint. Was will sie tun, wo will sie hin? Kann sie ihrer kleinen Tochter eine gute Mutter sein oder ist sie damit heillos überfordert? Alva hat noch viel mehr Fragen ans Leben als Edvard, der sich mit seinen 60 Jahren überraschend auf einen Weg macht, an den er überhaupt nicht gedacht hat. In einer zarten, gefühlvollen und mitunter poetischen Sprache erzählt Alexander Häusser behutsam die Suche der beiden etwas sonderbar erscheinenden, aber durchaus sympathischen Protagonisten nach Antworten und nach sich selbst. Die wunderbare Landschaft Norwegens, die stillen  Fjorde und Hochebenen, fernab von allem Lauten, bilden hierfür die Kulisse. Die Landschaft hätte meiner Meinung nach noch etwas präziser beschrieben werden können, jedoch steht hier ja die Suche der beiden Protagonisten im Vordergrund. Diese ist hervorragend und nachvollziehbar gelungen. Nach der Rückkehr der beiden sind sie verändert - und das lässt hoffen.

Alexander Häusser, Jahrgang 1960, lebt mit seiner Familie in Hamburg. Er hat Germanistik, Philosophie und Geschichte studiert.

Fazit: ein sehr berührender und eindringlicher Roman