Rezension

Gold und Schatten

Gold und Schatten - Kira Licht

Gold und Schatten
von Kira Licht

Bewertet mit 2.5 Sternen

Gerade erst nach Paris gezogen, verliebt sich die sechzehnjährige Livia Hals über Kopf in Maél. Seine Welt sind die düsteren Katakomben unter den Straßen der Stadt. Die beiden kommen sich schnell näher, doch der draufgängerischen Maél geht immer wieder auf Abstand. Was hat er zu verbergen? Und warum um alles in der Welt kann Livia plötzlich Botschaften hören, die Bäume und Pflanzen zuflüstern? Ist sie dabei, den Verstand zu verlieren? Als es Livia schließlich gelingt, die einzelnen Fäden miteinander zu verknüpfen, kann sie kaum glauben, welches Geheimnis sich ihr offenbart. Denn dass sie Maél kennengelernt hat, war alles andere als ein Zufall...

Als ich das Cover das erste Mal gesehen habe war es sofort um mich geschehen! Dazu der Klappentext und mir war klar dass ich das Buch lesen muss! Leider bin ich ziemlich enttäuscht davon.

Die ersten 100 Seiten zogen sich schon etwas, doch ich dachte mir da steckt viel Potenzial drinnen, das geht jetzt erst richtig los! Doch Fehlanzeige. Die Geschichte plätschert weiter vor sich hin und als ich gesehen habe dass das nächste Kapitel geschlagene 104 Seiten hat war mir die Lust vergangen und ich habe erst mal etwas anderes gelesen. Ich muss schon sagen dass mich die Kapitellängen in diesem Buch wirklich sehr gestört haben. Wahrscheinlich haben die ewig langen Kapitel die Langatmigkeit des Buches noch gefördert. Da konnte selbst der flüssige Schreibstil der Autorin nicht helfen.
Livia entwickelt nach ihrem 16. Geburtstag Fähigkeiten die sie an ihrem Verstand zweifeln lassen. Als Maél auf der Bildfläche erscheint hofft man dass man mehr über Livia und ihre Art erfährt doch dem ist nicht so. Im Gegenteil, es dauert recht lange und Livia nimmt das alles einfach hin, ohne konsequent danach zu suchen. Anfangs ist sie engagiert doch schnell hat sie nur noch den vermeintlichen Bad Boy im Kopf. Zum Schluss ist man zwar schlauer, aber viele Dinge hätte ich gerne jetzt schon erfahren und nicht erst in Teil zwei, wenn überhaupt. Das Finale hat mich leider auch nicht umhauen können. Es gibt einen Showdown mit Cliffhanger, doch der animiert mich persönlich nicht unbedingt zum weiter lesen. Liegt wahrscheinlich an meinem Bezug zu der einen Person. Ich weiß noch nicht ob ich den zweiten Teil lesen werde.

Die Protagonistin gefiel mir anfangs sehr gut, doch mit der Zeit ist mir ihre Verliebtheit zu sehr auf die Nerven gegangen. Livia verliert ein bisschen an ihrem Biss und mutiert zum naiven Mädchen. Vielleicht bin ich mit Ende zwanzig für dieses Buch auch einfach zu alt, obwohl ich viel YA lese.
Maél konnte mich einfach nicht überzeugen. Ich Habe einfach keinen Draht zu ihm gefunden, mir sind Livias Freundinnen wichtiger und sympathischer wie er.
Überhaupt muss ich sagen dass mir die Nebencharaktere am besten gefallen haben. Da waren wirklich ein paar interessante Figuren dabei von denen ich gern noch mehr gelesen hätte.
Der Bösewicht konnte sein Potenzial auch nicht entfalten. Es gibt Antagonisten die man direkt hassen oder verabscheuen kann, dieser hier ist mir gleichgültig.

Die Götter wurden in der Geschichte gut eingearbeitet und es gab ein paar tolle Dinge und Lebewesen die ich noch nicht aus der griechischen Mythologie kannte. Ich hätte mir noch mehr davon gewünscht!

Ich kann dem Buch leider nicht mehr wie 2 1/2, Tendenz zu 3 Sterne geben. Meine Erwartunden waren hoch und wurden durch das langsame Voranschreiten der Geschichte, die langen Kapitel und die schwachen Charaktere enttäuscht.