Rezension

Good old British style

Der Tote von Wiltshire - Lockyer & Broad ermitteln -

Der Tote von Wiltshire - Lockyer & Broad ermitteln
von Katherine Webb

Bewertet mit 4 Sternen

Die Leseprobe hatte mir sehr gut gefallen, hat mich von Anfang an in ihren Spannungsbogen hineingezogen.

Ich hatte vorher von Katherine Webb nur ein paar Romane gelesen, keinen Krimi, und finde, dass ihr dieses Genre überraschend gut gelingt.

Das Cover strahlt Eleganz aus, ein edles Herrenhaus umrahmt von fröhlich anmutenden Blumenwiesen, aber über allem ein sehr düsterer Himmel. der erst am Horizont wieder heller wird und den Blick auf grüne waldige Hügelketten frei gibt.

Der Kontrast zwischen hell und dunkel, düster und fröhlich, das sich im scheinbar Positiven dunkel Verbergende, passen gut zur Geschichte.

Mir hat der Anfang sehr gut gefallen. Ich habe auf einen Rutsch 150 Seiten gelesen und das Buch nur ungern aus der Hand gelegt, weil mir um 23.30 h die Augen zu fielen.

Die Figuren sind für mich deutlich uns "sichtbar" geworden, nur Gemma bleibt blass und unscheinbar, zurückhaltend in jeder Hinsicht in der ganzen Geschichte. Ich hätte mir das anders gewünscht, vielleicht im nächsten Band?

Der Inspektor gefällt mir gut, auch der Einblick / Rückblick in seine Familiengeschichte.

Im mittleren Teil hat das Buch für mich einige Längen entwickelt. Auch wenn das alles natürlich zur polizeilichen Ermittlungsarbeit dazu gehört, war mir das Hin und Her zu viel, die Überlegungen vorwärts, rückwärts zu lange - ich habe zwischendurch manachmal wirklich das Interesse verloren.

Gut gelungen finde ich die eingewobene Geschichte zwischen der ursprünglich Verdächtigten, die schon seit 14 Jahren im Gefängnis sitzt, und dem Inspektor, menschlich und kriminalistisch.

Überhaupt kommen die agierenden Figuren gut raus, nur eben Gemma leider nicht.

Insgesamt ein guter Krimi, dem aber für meinen Geschmack zu 5 Sternen noch ein bisschen was fehlt.