Rezension

Grandioser Reihenauftakt mit Highlight-Potenzial

Throne of Glass - Sarah J. Maas

Throne of Glass
von Sarah J. Maas

Celaena ist bekannt als eine der gefährlichsten Assassinen, als sie jedoch von jemanden aus ihren eigenen Reihen verraten wird, muss sie das Dasein einer gefangenen Sklaven fristen mit dem Tod als einzige Zukunftsperspektive. Doch dann taucht Chaol Westfall auf, der Captain der königlichen Leibwache, um ihr einen Deal vorzuschlagen: Wenn es ihr gelingt in einem Turnier 23 weitere gefährliche Verbrecher zu besiegen und so der Champion des Königs zu werden, ist es ihr gestattet nach erfüllen ihres Dienstes dem Königreich den Rücken zu kehren und ihre Freiheit wiederzuerlangen. Celaena lässt sich auf den Deal ein, doch im Schloss angekommen muss sie feststellen, dass die anderen Konkurrenten nicht die einzige Gefahr sind, die sie dort erwartet.
In Throne of Glass trifft der Leser auf eine Protagonistin, die von der ersten Seite an begeistern kann. Celaena ist nicht nur mutig und unumstößlich in ihren Überzeugungen, sie besitzt auch ein lebhaftes - manchmal sogar scherzhaftes - Gemüt und kann gut mit Worten umgehen. Ihre oftmals arrogante Haltung war mir nicht unsympathisch, sondern hat einfach zu ihr und dem Bild, der gefährlichen Kämpferin, das ich von ihr hatte, gepasst. Außerdem kann sie es sich bei ihren Fähigkeiten und Durchhaltevermögen durchaus erlauben, ein wenig eingebildet zu sein. Sie ist der perfekte Beweis dafür, dass auch Frauen etwas draufhaben. Trotzdem steckt in ihr auch ein verletzliches Mädchen, das von seinen eigenen Leuten verraten wurde und sich nichts sehnlicher wünscht als seine Freiheit. Schnell merkt man, dass sich mehr hinter ihr verbirgt als eine Assassine und ihre Vergangenheit wirft Fragen auf, die sicher noch für die Folgebände von Bedeutung sind.
Zwei weitere Charaktere, auf die ich noch eingehen möchte, sind Chaol und Dorian, der Prinz von Erilea. Hier lassen sich Ansätze einer Dreiecksbeziehung erahnen, die aber in Band 1 kaum ausgeprägt ist.
Chaol ist ein sehr ruhiger und in sich gekehrter Mann. Er misstraut Celaena und ihren Beweggründen und lässt sie somit nur recht ungern aus den Augen. Trotzdem überrascht sie ihn immer wieder aufs neue sowohl mit ihren Worten als auch mit ihren Taten, so dass sich sehr langsam ein zartes Band von Vertrauen zwischen ihnen entwickelt, das aber sehr leicht auch wieder reißen kann. Doch auch Chaol kann sich nicht ganz Caleanas Schönheit und Charme entziehen und steht ihr schon bald beratend und unterstützend zur Seite.
Im Gegensatz zu Chaol hört Dorian sich sehr gerne selbst reden. Aufgrund seiner Position hat auch er zunächst eine arrogante Erscheinung, die aber im Beisein von Celaena nicht immer aufrecht erhalten wird und immer öfters einem offenen und fast schon humorvollen Auftreten weicht. Nichtsdestotrotz hat auch der Prinz seine Geheimnisse, die er zu verbergen sucht. Dennoch ist er vertrauensseliger als Chaol und baut so schneller eine Bindung zu Celaena auf, die auf Sorge aber auch auf Faszination beruht. Er ist fasziniert von dem verletzlichen Mädchen, das in Celaena immer wieder zum Vorschein kommt.
Die Autorin kreiert in Throne of Glass eine komplexe aber immer noch überschaubare Welt, in der Magie und viele zu erforschende Geheimnisse auf den Leser warten. Ich kann es gar nicht erwarten, in den Folgebänden mehr zu erfahren und einen weiteren Teil zu erkunden. Für einen besseren Überblick gibt es im Buch auch noch eine wunderschön gestaltete Karte, in der man die Schauplätze und ihren Standpunkt gut überblicken kann.
Der Schreibstil von Sarah J. Maas konnte mich ebenfalls in seinen Bann ziehen. Sie schreibt sehr angenehm, manchmal nachdenklich und schon fast poetisch. Die Geschichte wird größtenteils aus der Sicht von Calaena erzählt, jedoch gibt es auch kleinere Passagen, in denen Chaol, Dorian oder Nehemia - eine Prinzessin, die im Verlauf der Geschichte Celaenas Freundin wird - die Führung übernehmen. Die Handlung fängt ruhig und fast schon ein bisschen träge an, nimmt aber immer mehr an Spannung zu, so dass ich mich schließlich zwingen musste, nicht einfach den ganzen Tag weiterzulesen und meine Termine ausfallen zu lassen. Der Verlauf der Geschichte war für mich zu keiner Zeit vorhersehbar und hat Wendungen und Überraschungen bereitgehalten.

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