Rezension

Grandioses Finale

Im Sturm der Echos - Christelle Dabos

Im Sturm der Echos
von Christelle Dabos

Bewertet mit 5 Sternen

Endlich ist es da, das Finale der Spiegelreisenden! Diese Reihe habe ich letztes Jahr für mich entdeckt, obwohl ich ihr aufgrund des Hypes zuerst skeptisch gegenüber gestanden habe. Dann doch neugierig geworden, wurde es dann doch schnell die große Liebe.

Nachdem auch der dritte Teil sowohl das hohe Niveau der ersten Bände halten konnte als auch viele Fragen weiterhin offen ließ, war ich gespannt wie die Autorin es auf 600 Seiten schaffen würde, ein rundes Ende abzuliefern. Für meinen Geschmack hätten wir ruhig noch einige Bücher länger den Abenteuern von Thorn und Ophelia folgen können, hält doch ihre Welt der Archen so vieles an neuen Ideen bereit.

Genau dieser Ideenreichtum und das faszinierende, außergewöhnliche Worldbuilding ist eine der großen Stärken der Spiegelreisenden, die die Reihe für mich auf eine Ebene mit den ganz Großen des Genres hebt. Der detailreiche und bildhafte Schreibstil tut sein übriges, dass die Welt der Archen vor dem inneren Auge des Lesers so farbenfroh entstehen kann. Auch im letzten Teil treffen wir wir auf bekannte Ideen der Reihe als auch auf völlig neues.

Thorns und Ophelias Beziehung ist ebenso einzigartig wie ihre verschrobenen Charaktere - ich liebe ihre Lovestory einfach. Sie zeigt eine erfrischende andere Art von Liebesgeschichte im Fantasygenre, bei der zwei Charaktere eben nicht glattgebügelt perfektioniert sind und sie keine Love at first Sight-Story durchlaufen. Sie sind beide so menschliche und herzerwärmende Charaktere, wie man sie selten liest und ich denke die beiden sind nicht nur mir ans Herz gewachsen.

Dabei wird Ophelias und Thorns Jagd nach dem Anderen dicht gewoben erzählt, gefühlt auf jeder Seite bekommen sowohl die Protagonisten als auch der Leser neue Informationen, die ins Gesamtgefüge einsortiert werdne müssen. Dadurch erfordert das Lesen durchaus einiges an Konzentration. Ich wollte jedes kleine Detail aufsaugen, um endlich der Lösung des Ganzen auf die Spur zu kommen. Der Autorin ist es dabei gelungen, die Auflösung bis zur letzten Seite überhaupt nicht vorhersehbar zu gestalten. Es bleibt durchgehend spannend, sodass der Leser schnell durch die 600 Seiten fliegen kann.

Und so kommt es zum finalen Showdown, bei dem auf einmal alles anders ist als vermutet. Mir hat das Finale fast das Herz zerissen und genau deswegen ist es einfach wunderbar perfekt als Abschluss dieser grandiosen Reihe.

Wer bisher die Spiegelreisende noch nicht kennt, sollte spätestens jetzt zum Buch greifen - egal ob groß oder klein, Fantasyliebhaber oder nicht - diese Reihe wird jedes Bücherregal bereichern.