Rezension

Großartiger neuer Teil von der Barbarotti-Serie

Die Einsamen - Håkan Nesser

Die Einsamen
von Håkan Nesser

Bewertet mit 5 Sternen

Es ist das Jahr 1975, 3 Päärchen und eine Frau suchen Pilze im Wald, als eine von ihnen, Maria, den Todesfelsen hinterstürzt, einfach so, ihre Freunde hören sie beim Fallen noch rufen, ist sie gefallen oder gesprungen oder ist sie doch gestoßen worden? Die Polizei findet einfach keine Hinweise und kein Motiv, alle Zeugen stimmen in ihren Aussagen überein. 35 Jahre später, stürzt Germund - der damalige Lebensgefährte von Maria - an der gleichen Stelle ab. Zufall ?? Wollte er bei Maria sein, warum und warum jetzt, wo er doch eine Woche später nach Paris fliegen wollte. Für Barbarotti und Backmann doch nicht nachvollziehbar. Irgendetwas stimmt an der Geschichte nicht - sie sind sich sicher, es war Mord, auch der Absturz von Maria vor 35 Jahren war Mord. Aber läßt sich das beweisen ? Die Zeugen von damals sind inzwischen um die 60 Jahre alt und haben doch alle etwas zu verbergen.

Hakan Nesser ist der König der menschlichen Abgründe. Interessant auch die Zeitabfolge, erst der Absturz und dann immer weiter zurück und immer eine Geschichte aus der Perspektive von einem der Zeugen. Zwischendurch hat auch Barbarotti einen privaten Schicksalsschlag zu erleiden, der ihn etwas aus der Bahn wirft. Gerade zu genial wie Nesser die Personen beschreibt und auch detailgetreu die Beziehungen der Freunde untereinander beschreibt.

Das Ende ist dann doch eine große Überraschung und absolut nicht vorhersehbar. Großes Kompliment an den Autor. Nach einem etwas beschwerlichen Einstieg konnte ich das großartige Buch nicht mehr aus der Hand legen.