Rezension

Großartiger Spaß aus der Feder zweier Fantasygrößen

Ein gutes Omen - Terry Pratchett, Neil Gaiman

Ein gutes Omen
von Terry Pratchett Neil Gaiman

Bewertet mit 4.5 Sternen

Selbst vielen eingefleischten Fans von Terry Pratchett und seinen Scheibenweltromanen sagt dieses Buch nichts. Und es ist auch ein bisschen anders als das Gewohnte.

Das liegt wohl auch daran dass das der Roman ein Gemeinschaftsprojekt mit dem etwas düsteren und absolut genialen Neil Gaiman ist. Es fängt schon bei dem Handlungsort an der ist nämlich keine imaginierte Welt sondern London Ende des 20 Jahrhunderts. Unsere zwei Helden sind Crowley, ein Dämon und Erziraphael, ein Engel. Sie haben sich schon beim ganzen "Drama" um den Baum der Erkenntnis kennengelernt und sich beide auf ihre Weise in die Menschheit und ihre Welt verliebt. Jetzt leben sie also seit Adam und Evas-Zeiten unter den Menschen. Der eine versucht Menschen auf den Pfad der Tugend zu leiten der andere hat von seiner Chefetage das genaue Gegenteil aufgetragen bekommen.

Weil sie beide so menschenaffin sind und dazu noch all die Vorteile die das 20. Jahrhundert zu bieten hat zu schätzen und gebrauchen wissen sind sie sehr gut in Ihrem Job, fallen aber bei Ihren jeweiligen Vorgesetzten durch ungewöhnliche Maßnahmen auf. So hat Crowley schon lange nicht mehr nur eine einzige Seele maltretiert um sie der Unterwelt zuzuführen sondern hat zum Beispiel einen Highway in der Londoner Innenstadt so konstruiert das es jeden Morgen zu mehrstündigen Staus kommt oder er blockiert einfach mal für lange Zeit in der Innenstadt das Mobilfunksignal. Das diese Maßnahmen viel mehr Leute auf böse Gedanken bringt wissen wir doch aus eigener Erfahrung nur allzu gut ;)

Dieses angenehme Leben der Beiden übersinnlichen Wesen wird aber jäh durchkreuzt als Himmel und Höhle die Apocalypse anleiern. Genauer gesagt soll der Sohn vom Fürst der Unterwelt auf die Welt kommen, erst als Mensch aufwachsen, mit einem entsprechend negativen Einfluss versteht sich, und dann die Weltherrschaft übernehmen. Nun überlegen sich Crowley und sein Freund das sie die Welt nur durch vertauschten Babys retten können. Aber im Krankenhaus geht alles so drunter und drüber das auch sie den Teufelssohn aus den Augen verlieren.

Und damit beginnt die wahrscheinlich lustigste Weltgeschichte aller Zeiten mit winzigen Höhlenhunden, Hells Angels die sich mit den vier Reitern der Apokalypse anlegen und natürlichen den Vorhersagen der Hexe Agnes Spinner gegen die Nostradamus mal sowas von alt aussieht.

Wer sich jetzt teilweise an Dogma erinnert fühlt hat vollkommen recht nur das es ein wenig weniger religiös zugeht und noch mehr Laune macht. Ich hab das Buch das erste Mal mit 16 gelesen aber es macht mir heute noch genauso viel Spaß wie damals. Ein absolutes Muss für alle Fans von guter Fantasy die sich selbst nicht so wichtig nimmt.