Rezension

Großes Fachwissen...

Der Hund und sein Mensch - Josef H. Reichholf

Der Hund und sein Mensch
von Josef H. Reichholf

Bewertet mit 3 Sternen

Der Autor hat ohne Frage ein gewaltiges Fachwissen, leider gelingt es ihm nicht, dies dem nicht wissenschaftlich vorgebildeten Leser leicht zu vermitteln.

Das Buch "Der Hund und sein Mensch" von Josef H. Reichholf besteht aus drei Teilen. 

Der erste und längste Abschnitt „Wie aus Wölfen Hunde wurden“ ist eine wissenschaftliche Abhandlung über die Theorie der „Hundwerdung“ aus Sicht von Herr Reichholf. Der Text ist nachvollziehbar und mit vielen interessanten Aspekten gespickt, aber leider nicht gerade flüssig zu lesen. Es wird mit Fachbegirffen um sich geworfen und ein Füllhorn an Details ausgeschüttet  Das ist aus meiner Sicht zu viel des Guten, vor allem in einem Buch, dass sich in erster Linie nicht an Fachleute richtet, sondern Laien für das Thema begeistern und ihnen die spannende Geschichte näher bringen will. Hier wäre weniger mehr gewesen, auch um des roten Fadens Willen … denn den sieht man wegen der Informationsfülle leider nicht immer.

 Im zweiten Teil „Die Beziehung zwischen Hund und Mensch“ schildert der Autor die sehr persönliche Geschichte von Reichhofs Familienhund Branko. Er ist zwar deutlich leichter lesbar, enthält aber nichts, was man nicht schon in ähnlicher Form gelesen hat. Nichtsdestotrotz mag dieser Teil für Personen, die bisher wenig oder keinerlei Erfahrung mit Hunden haben, durchaus interessant sein.

Den Abschluss bildet das Thema „Hund und Mensch - und Katze?".  Es handelt sich hierbei um einen kurzen Ausblick, der vor allem im Vergleich zum ersten Teil sehr oberflächlich bleibt und dessen Fazit lautet:  der Hund (und seine Entwicklung zu den Menschen hin) ist halt schon etwas ganz besonderes. Dem wird jeder Hundebesitzer fraglos zustimmen.  ;-)

 Mein Eindruck von dem Buch: 

Die drei sehr unterschiedlichen Buchabschnitte  tragen nicht gleichermaßen zum Thema  „Wie der Wolf sich und uns domestizierte“ bei. Diese Frage wird schon im ersten Teil auf eine recht komplizierte Art beantwortet. 

Der Autor hat ohne Frage ein gewaltiges Fachwissen, leider gelingt es ihm nicht, dies dem nicht wissenschaftlich vorgebildeten Leser leicht zu vermitteln.