Rezension

gruselig, düster, blutig - gut!

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Tessa Gratton

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut
von Tessa Gratton

Inhalt:

Silla muss einen Albtraum durchleben: Sie findet ihre Eltern tot im Arbeitszimmer ihres Vaters auf. Seitdem ist sie verstört und zu kaum etwas fähig. Bis sie ein Buch zugeschickt bekommt, in dem Zaubersprüche stehen, die anscheinend ihr Vater aufgeschrieben hat. Eingenommen von der neuen Magie in ihrem Leben beginnt Silla mit den Zaubern, die jedes Mal einen Blutstropfen verlangen und sie in ihren Bann ziehen. Und auch der neue Nachbarsjunge Nicholas leistet ihr bei ihrem ungewöhnlichen Hobbie Gesellschaft, doch er scheint ein Geheimnis zu haben, und auch die Magie verlangt nach immer größeren Opfern…

Gestaltung:

Das Cover ist für mich nicht wirklich super schön, es ist aber auch nicht schlecht. Die Rose mit den Blutstropfen ist eigentlich ein ganz schönes Motiv und passt ziemlich gut zu der Geschichte, als ist das Cover schon in Ordnung, obwohl da auch mehr drin gewesen wäre.

Story:

„Blood Magic“ hat mich wirklich überrascht, und zwar positiv: Ich fand es viel besser, als ich gedacht hätte! Als ich es bekommen habe, war ich zuerst skeptisch, weil ich dachte, die ganze Sache mit der Blutmagie ist nicht so ganz meins, aber hier ist das alles einfach super interessant umgesetzt und hat mir sehr gefallen.

Es geht eben um dieses Mädchen, Silla, die verständlicherweise etwas verstört ist, seit sie die Leichen ihrer Eltern gefunden hat und dann ein Zauberbuch ihres Vaters bekommt. Das alles fängt schon ab der ersten Seite an, man ist also direkt in der Spannung drin, was toll ist. Neben Silla taucht dann auch noch der Nachbarsjunge Nicholas auf, das Buch ist aus zwei verschiedenen Sichtweisen geschrieben, was eigentlich wirklich gut ist, weil jede dieser beiden Figuren ihre eigene Geschichte erzählt, und beide dieser Geschichten sind wirklich lesenswert! Allerdings hatte dieser Sichtwechsel auch einen Nachteil, der mich ziemlich gestört hat: Die Perspektive wurde so schnell gewechselt, dass ich teilweise gar nicht mehr so genau wusste, wer da gerade seine Sicht schildert, es war alles etwas verschlungen.

Man ahnt es ja schon fast, die beiden Jugendlichen kommen sich während der Geschichte auch näher, was einerseits schon gut ist, weil die beiden sich echt gut verstehen und total begeistert voneinander sind, aber manchmal kam mir das eben auch ein bisschen übertrieben vor.

Das Highlight des Buchs waren für mich die kurzen Tagebucheinträge vom Anfang des 20. Jahrhunderts, die von einer gewissen Josephine geschrieben wurden und immer zwischen den richtigen Kapiteln vorkommen. Die fand ich jedes Mal richtig spannend und es war toll zu rätseln, was die bedeuten sollen, denn das erfährt man erst gegen Ende des Buches.

Charaktere:

Die Charaktere fand ich sehr interessant! Im Mittelpunkt standen natürlich Silla und Nicholas, und beide halte ich für wirklich gute Hauptfiguren.

Silla ist, wie schon erwähnt, sehr verstört und immer noch geschockt, was gut vermittelt wird. Außerdem hat sie eine Leidenschaft für das Theater, was auch sehr stark in ihrem Charakter wiederzufinden ist und auch total interessant ist. Sie fragt sich dauernd, was für eine Maske sie aufsetzen soll, eine fröhliche, traurige, etc.

Nicholas dagegen ist ziemlich anders, er ist eher distanziert jedem gegenüber und lässt eigentlich nur Silla an sich ran. Außerdem streitet er sich regelmäßig und teilweise ziemlich unterhaltsam mit seiner Stiefmutter, was auch sehr lesenswert ist.

Schreibstil:

Der Schreibstil hat mir, bis auf den häufigen Sichtwechsel, gut gefallen. Die Autorin hat es geschafft, für jede Figur ihre Sprache zu ändern, was sehr toll ist. Außerdem sind die Tagebucheinträge natürlich besonders gut geschrieben:)

Fazit:

„Blood Magic“ hat mich beeindruckt, einfach weil es viel besser war, als ich gedacht hätte. Es ist zwar wirklich nicht gerade perfekt, aber in dem Buch sind viele gute Ideen verarbeitet und ich würde auf jeden Fall behaupten, dass es lesenswert ist!