Rezension

Guerilla im Kopf

Guerilla im Kopf
von Wolfgang Ehmer

Bewertet mit 3 Sternen

igene Inhaltsangabe:

Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl entschließen sich Tori und Alexander auszuwandern. Sie entscheiden sich für ein kleines Bergdorf in Frankreich. Tori hat sich schnell eingelebt und auch Alexander findet nach einer gewissen Zeit seinen Platz und genießt sein neues Leben, das so ganz anders ist wie in der Stadt. Doch plötzlich verändert sich Tori. Sie wird vergesslich, aggressiv und verhält sich zunehmend "komisch". Der Verdacht fällt auf Demenz....Kann diese Liebe bestehen bleiben?

 

Schreibstil:

Der Schreibstil des Autors Wolgang Ehmer lässt sich flüssig lesen, jedoch hat es mich vorerst nicht gefesselt. Der Autor benutzt viele Fremdwörter, die mir noch nie begegnet sind. Das fand ich teilweise anstrengend, obwohl ich normalerweise kein Problem damit habe. Dahingegen sind die Dialoge der Protagonisten umgangssprachlich. Das hat meiner Meinung nach nicht ganz so gut gepasst. Ansonsten sind die Kapitel gut gekennzeichnet mit dem Jahr in der die Geschichte gerade spielt. Die Kapitel sind meist sehr lang, sind aber durch Absätze getrennt, so dass auch hier eine Lesepause ermöglicht wird.

 

Protagonisten:

Die Hauptprotagonisten Tori und Alexander lernt man sehr gut kennen und sind gut ausgearbeitet. Auch alle anderen Charaktere konnte man sich bildlich gut vorstellen und blieben nicht farblos. Durch den Schreibstil konnte allerdings keine große emotionale Nähe aufgebaut werden. Das war ein wenig schade, da es die Geschichte fesselnder gemacht hätte.

 

Allgemeine Meinung:

Der Autor hat ihr ein schwieriges Thema von einer ganz anderen Seite aufgerollt. Tori ist 47 Jahre als sich erste Anzeichen einer Erkrankung zeigen. 47 ist nicht alt, jedoch hätte ich sie jünger auf Grund des Klappentextes erwartet. Zu dem dachte ich das Toris Erkrankung mit Tschernobyl zusammen hängt, dies ist aber nicht so. Die erste Hälfte des Buches konnte mich leider gar nicht fesseln, obwohl ich die Idee zu dem Buch interessant fand, aber es konnte mich emotional nicht erreichen. Erst als Toris Krankheit schlimmer wurde, kam bei mir als Leserin an wie sehr Alexander sie liebt und ich war gebannt wie er damit umgehen wird. Sprachlich war es mir teilweise zu hoch gegriffen und manche Szene war mir zu detailliert. (2 Mal wurde mir leicht übel beim lesen). Guerilla im Kopf ist eine interessante und lesenswerte Geschichte über eine außergewöhnliche Liebe! Da es mich anfangs aber gar nicht fesseln konnte, mir die emotionale Nähe gefehlt hat und der Schreibstil mir zu hoch gegriffen war, ziehe ich 2 Sterne ab.