Rezension

Gut, aber etwas unspektakulär

Bitterholz - James Maxey

Bitterholz
von James Maxey

Bewertet mit 4 Sternen

Als ich mir dieses Buch ausgesucht habe, wollte ich ein Fantasy-Buch, das ich noch nicht kannte und bin dabei auf diese Reihe gestoßen. Blauäugig wie ich war, habe ich es dann auch gekauft, weil es gut klang und zu Hause dann festgestellt, dass die Printausgabe vom Verlag nicht mehr geführt wird. So musste ich mir die anderen beiden Teile der Trilogie noch schnell kaufen, denn auch wenn es die Bücher immer noch als Ebook zu erwerben gibt, mag ich es doch nicht, wenn Trilogien unbeendet in meinem Regal stehen – zumindest die, die mir gefallen. Jetzt musste mir dieses Buch nur noch gefallen, habe ich die Fortsetzungen ja schon bezahlt…
Der Einstieg hat mir durch die Retrospektive im Prolog sehr gut gefallen, doch danach war ich etwas irritiert. Ich bin davon ausgegangen, dass Bitterholz als Figur stets dabei ist, doch wirklich mitgespielt hat er erst ab knapp der Mitte des Buches. Weiterhin hat mich irritiert, dass die Drachen hier agieren und die Protagonisten sind. Sie können denken, sprechen und im Prinzip alle Handlungen ausführen, die Menschen so können, doch machen sie längst nicht alles selbst, schließlich habe sie ja Menschen als Sklaven. Dies ist eigentlich eine interessante Sache, hat aber mein Vorstellungsvermögen schon stark beansprucht, denn eigentlich habe ich mir Drachen nicht so menschlich vorgestellt… So lernt der Leser zu Beginn eine Hand voll Drachen kennen und auch den Menschen Jandra, der als “Schätzchen” bei einem Drachen lebt und eigentlich eher Schüler, als Schätzchen ist, sie lernt nämlich beim Magier des Königs und ist so z.B. in der Lage sich unsichtbar zu machen.
Sehr gut gefallen hat mir, dass der Hintergrund dieser Drachengesellschaft nach und nach aufgedeckt wurde und so Licht ins Dunkel so mancher Dinge kam, z.B. die Magie und warum offensichtlich dort das Christentum als Religion auftaucht. Die Idee, die dahinter steckt hat mich überzeugt und macht mich neugierig auf die Fortsetzung. Ebenso verfährt Maxey mit seiner Figur Bitterholz, der zwar ein Held ist, doch niemand mehr weiß, wie er aussieht. Zudem hat auch er eine eigene Vergangenheit, die durch Rückblicke nach und nach enthüllt wird. Eine Vorgehensweise, die mir sehr gefallen hat – mehr möchte ich darüber nicht verraten um nichts vorweg zu nehmen.
Maxey schreibt bildhaft und ausreichend atmosphärisch, was dazu führte, dass ich das Buch sehr leicht weglesen konnte. Dennoch hätten manche Charaktere noch mehr Tiefgang vertragen können. Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und ich werde auch an die Fortsetzung, neugierig auf das was kommt und guten Mutes, herangehen können, dennoch ist dieses Buch nicht überragend. Es ist eher erstaunlich unspektakulär. Es gibt im Prinzip keinen Punkt an Geschichte, Schreibstil und Figuren zu dem ich etwas Negatives sagen könnte, doch auch echte Highlights fehlen meiner Meinung nach. Dennoch hatte ich Freude an diesem Buch und werde mit der Fortsetzung sicher nicht allzu lange warten.

Fazit: Bitterholz als erster Band der Trilogie Die Herrschaft der Drachen ist geprägt von sehr vermenschlicht agierenden Drachen. Dies ist nicht für jeden Leser etwas, aber alle Hintergründe werden nach und nach aufgedeckt und machen neugierig auf den weiteren Verlauf der Trilogie. Ansonsten ist dieses Buch sehr solide, aber leider auch unspektakuläre Fantasy.