Rezension

Gut recherchiert, aber reicht nicht an den Vorgänger heran

Taubenschlag -

Taubenschlag
von Dennis Jürgensen

Bewertet mit 3 Sternen

Nachdem mir der Vorgänger der Serie "Gezeitenmord" so richtig gut gefallen hat und eines meiner Highlights war, konnte ich den zweiten Teil der Krimireihe kaum abwarten. Sehnsüchtig habe ich auf das Erscheinungsdatum hingefiebert und wurde dann leider (ich mag es eigentlich kaum sagen) enttäuscht.
Nun aber die positiven Punkte zuerst. Der Autor webt geschickt historische Fakten in die Geschichte ein und man bekommt so als Leser signalisiert, dass viel Mühe und Recherche in das Buch geflossen ist. Davon bin ich persönlich ein großer Fan, vor allem wenn der Autor/die Autorin es schafft, die Fakten so einzuwickeln, dass es sich nicht wie ein Sachbuch lesen lässt. Das hat Dennis Jürgensen perfekt gemeistert und das Buch ließ sich dadurch recht schnell lesen, auch wenn man nicht der größte Fan von Geschichte ist.
Das Ermittlerduo ist wie im ersten Band sehr sympathisch und eingespielt, auch hier bin ich wieder froh gewesen, von keinen verschrobenen, streitenden Ermittler zu lesen, die dann am Ende doch irgendwie zueinanderfinden.
So, das war es leider auch schon mit den positiven Punkten. Ich habe mir nämlich eigentlich auch Spannung gewünscht, wollte miträtseln und knobeln, was es mit dem Fall auf sich hat und wer hinter dem Täter steckt. Das wurde mir aber leider genommen - der Autor verrät noch bevor die erste Hälfte des Buches vorbei ist, alles. Wer der Täter ist? Ist klar. Warum der Täter die Opfer tötet? Ist klar.
Das hat mir ein wenig die Lust am Lesen genommen, mir blieb nur noch die Hoffnung auf einen Plottwist oder andere Überraschungen, die die geradlinige Geschichte noch einmal auf den Kopf drehen. Das blieb aber leider auch aus und so schloss ich das Buch gelangweilt und enttäuscht. Schade!