Rezension

Gute Fortsetzung

Young World - Nach dem Ende
von Chris Weitz

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung:

Die Fortsetzung von „Young World – Die Clans von New York“ ist erschienen und es geht nach dem Cliffhanger des ersten Teils zum Glück endlich weiter!

Der erste Teil hat mich damals richtig mitgenommen. Die Idee und auch die actionreiche und dramatische Erzählung konnte mich sofort begeistern. Dieser Teil ist etwas weniger actiongeladen und konzentriert sich viel auf Politik. Man merkt, dass dem Autor hier vor allem wichtig ist Grundsteine für den finalen Dritten Band zu setzen. Storytechnisch erfährt der Leser einiges. Es gibt neue Erkenntnisse, die zum Teil auch wirklich unerwartet haben und mich als Leser überraschen konnten.

Auf Grund dessen, dass Donna und Jefferson räumlich getrennt sind, ist Weitz Erzählstil, abwechselnd aus der Sicht der beiden Charaktere, weiterbringend. Auf diese Weise erfährt man, was beiden geschieht ohne bei einem Charakter auf der Strecke zu bleiben. Durch die räumliche Trennung kommt nach meinem Geschmack die Liebesgeschichte jedoch zu kurz. Da hätte ich mir ein wenig mehr gewünscht, gerade bei einem Buch, das so stark von Action und Spannung getragen wird ist mir so ein ausgleichender Part sehr wichtig.

Die Charaktere entwicklen sich in diesem Band nicht so stark wie im Auftakt. Stellenweise habe ich das Gefühl, dass sie etwas stagnieren. Was mir aber gut gefallen hat, gerade bei Donna und Jefferson, ist, dass sie sich ihren charakterlichen Grundzügen treu bleiben. So wusste man sie einigermaßen gut einzuschätzen.

Die Nebencharaktere haben mich zum großen Teil aber überrascht. An einigen Stellen wurden nur schwer verständliche und heftige Entscheidungen getroffen. Mich erinnert das Buch streckenweise stark an die Fernsehserie „The 100“, gerade in Bezug auf das Sozialverhalten Einzelner.

Der Schreibstil ist wie auch schon in Band eins sehr einfach gehalten. So sollen wohl die Teenager angesprochen werden. Teilweise finde ich die Sprache aber auch sehr extrem verroht, sodass ich das eher bezweifle. So sprechen jedenfalls keine Teenager die ich kenne. In dieser Hinsicht wirkt es leider etwas gekünstelt. Trotzdem lässt sich das Buch zügig und flüssig lesen. Durch die Fokussierung auf unter anderem die politischen Aspekte nimmt Weitz der Handlung einiges an Action aber eben nicht an Spannung. Diese Thematik hat mich genauso interessiert, sodass ich der Handlung immer gerne gefolgt bin und stets wissen wollte, wie es denn nun weiter geht.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dieses Buch in naher Zukunft verfilmt wird. Der Autor weiß eben von Berufs wegen, auf was es ankommt. Ich glaube auch, dass dieser Film beide Geschlechter in gleichem Maße ansprechen würde. Ich bin gespannt.

Insgesamt hat mir das Buch wirklich gefallen. Die kleineren Schwachstellen kann ich dem Buch dank der gelungenen Idee verzeihen. Außerdem handelt es sich hier auch um einen Mittelband, weswegen ich glaube, dass viel Potential für Band 3 besteht. Ich bin jedenfalls gespannt und hoffe, dass wir nicht mehr all zu lange warten müssen. [:)]