Rezension

gute Unterhaltung

In die Füße atmen - Mark Welte

In die Füße atmen
von Mark Welte

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Geschichte fängt sehr amüsant an. Doch schon nach kurzer Zeit empfand ich Jan leider als sehr anstrengend und nervig. Ein Lichtblick ergab sich durch Jans Zwillingsbruder Henrik, der mir sympathischer erschien.
An der Schauspielschule angekommen, fühlte ich mich viel zu sehr an eine Szene mit Jürgen Vogel aus „Kleine Haie“ erinnert. Von daher kann ich hier leider nicht von Originalität sprechen. Was der Autor allerdings später noch aus dieser Szene machte war sehr witzig! Auch sonst muss ich einräumen, dass es von da an bergauf ging. Es kann auch daran gelegen haben, dass Jan zunehmend lockerer wurde.
Die Geschichte wurde interessanter und amüsanter, je mehr Charaktere hinzu kamen. Diese hätte der Autor nicht unterschiedlicher zeichnen können. Er hat dabei zwar hier und da tief in die Klischeekiste gegriffen, aber in einem gut proportionierten Maß, so dass es noch authentisch wirkte. Abgesehen davon glaube ich, dass er weiß wovon er schreibt, nur hier und da vielleicht etwas überspitzt. Man findet Perfektionisten, Heulsusen, Esotheriker, Trampel, mehr oder weniger begabte Schüler und – nicht zu vergessen – eine allwissende Sekretärin, sowie Lehrer, die auch so manch Merkwürdiges an sich hatten. Auch Jans Eltern tragen durch ihre psychologische Ader einiges zur Geschichte bei. Das alles ist eingebettet in eine Romanze, die so recht keine Liebe werden will.
Sehr positiv möchte ich noch anmerken, dass die Kapitel kurz gehalten, und Einige davon mit Zitaten geschmückt waren. Das lockerte nicht nur auf, sondern hinterlies auch den einen oder anderen Schmunzler.
Eine leichte, eher anspruchslose Geschichte, die sich aber gut und zügig lesen lässt. Nach einem etwas scheppenden Beginn, hatte ich noch nette, unterhaltsame Stunden. Nicht das Highlight des Monats, aber für Zwischendurch gut geeignet.