Rezension

Guter Auftakt der San Diego Reihe

Kaltblütige Lügen -

Kaltblütige Lügen
von Karen Rose

Bewertet mit 3 Sternen

Zum Inhalt:
Ein anonymer Tipp führt Detective Kit McKittrick und ihren Partner Basil „Baz“ Constantine zu einer vergrabenen Leiche eines vermissten Mädchens im Stadtpark. Ein weiteres Opfer des Serienkillers, der bereits seit 20 Jahren agiert. Hat der Täter dieses Mal einen Fehler begangen? Die Spur zum anonymen Tippgeber führt zu dem Psychologen Sam Reeves, der schnell unter Verdacht gerät. Da Kit den Psychologen sympathisch findet, ist sie verunsichert, ob sie ihrem Bauchgefühl noch trauen kann. Als eine weitere Leiche auftaucht, gerät Reeves immer mehr in den Fokus der Behörden.
 

Meine Meinung:
Der Serien-Auftakt einer neuen San-Diego-Reihe der Schriftstellerin Karen Rose hat mich mit seinem Klapptext neugierig gemacht. Wie bei den neueren Ausgaben dominiert auch hier der Name der Autorin das Cover. Die Autorin selbst kannte ich von ihrer Baltimore-Reihe, die ich vor etlichen Jahren gelesen habe. Nun fiel mir die Autorin wieder ins Auge. Der Schreibstil ist flüssig und in Erwartung, ob man dem Täter näherkommt, mit einer gewissen Spannung.
Bereits im Prolog lernt man die Ermittlerin Kit McKittrick im Jugendalter kennen und erklärt, weshalb sie später Ermittlerin bei der Mordkommission wird. Da schon recht bald ein Verdächtiger bzw. Täter präsentiert wird, war ich gespannt, wohin die Reise der Autorin führt. Kit, samt Pflegefamilie, war mir auf Anhieb sympathisch. Eine Ermittlerin, die alles gibt, um Fälle zu lösen und eine Familie, die zusammenhält und Wärme gibt. Mit dem Psychotherapeuten Sam Reeves wurde ich jedoch nicht warm. Er wirkte mir zu verunsichert und verängstigt, was vielleicht auch gerechtfertigt war, aber mit seinen in kursiv geschriebenen Gedanken wirkte er für mich mehr wie ein Teenager. Während des Lesens musste ich mich fragen, welche Protagonisten spielen hier eigentlich die Hauptrolle? Sicher, Kit McKittrick ermittelt, aber wichtige Hinweise findet Sam Reeves, was ich nicht unbedingt realistisch fand. Den Täter selbst konnte ich nicht so leicht ausmachen, ich hatte zwar eine Vermutung, die ich aber mehrmals verworfen bzw. überdenken musste. Der Showdown war spannend und hat so einige Längen ausgeglichen. Ehrlich gesagt, bin ich hier hin- und hergerissen. Teils geht es um eine interessante Story, teils war mir vieles einfach zu seicht, ich bin der Meinung, die Autorin kann das besser. Weil ich hoffe, dass es eine Weiterentwicklung der Figuren geben wird, werde ich sicherlich auch den 2. Teil lesen.
 

Fazit:
Interessanter Thriller, mit ausbaufähigen Protagonisten. Leider teilweise etwas zu seicht.