Rezension

Hässlich

Fünf Kopeken - Sarah Stricker

Fünf Kopeken
von Sarah Stricker

Bewertet mit 2.5 Sternen

Es gibt Bücher, mit denen werde ich einfach nicht warm und „Fünf Kopeken“ gehört leider dazu. Aufgrund der vielen positiven Bewertungen wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Zunächst war ich sehr angetan von einem Schreibstil, der viele tolle Sätze hervorbringt und ein wenig ausgefallen ist. Aber … dauerhaft konnte der Stil mich nicht fesseln, im Gegenteil, ich fand ihn sehr anstrengend und ich musste das Buch immer wieder zur Seite legen.

Ich mag Familiengeschichten, vor allem, wenn sie etwas außergewöhnlich sind. Aber hier war sie mir einfach zu lieblos und zu deprimierend. Das Buch beginnt mit: „Meine Mutter war sehr hässlich“. Und diese Mutter liegt mit nur 49 Jahren im Sterben und erzählt ihrer Tochter aus ihrem Leben. Die Chronologie bleibt hierbei etwas auf der Strecke und Emotionen sowieso. Einige Wiederholungen (ich weiß nicht, wie oft die Hässlichkeit der Mutter betont wurde) und Dialoge in einem mir unbekannten Dialekt schmälerten den Lesegenuss noch mehr. Was mir anfangs sehr gefiel, kam mir im Laufe der Geschichte sehr bemüht vor. Die Erzählerin hat die Geschichte ihrer Mutter sehr emotionslos wieder gegeben und selbst als eben diese hässliche Mutter sich verliebte, kam noch nicht einmal ein Hauch von Romantik auf.

Vielleicht ist es die falsche Jahreszeit für dieses Buch. Mir hat es schlechte Laune gemacht und ich musste mich oft zwingen, weiter zu lesen. Auch das Ende hat mich nicht versöhnt, es passt zu dem Rest des Buches, das mich unzufrieden zurück lässt.