Rezension

Hag-Seed

Hag-Seed - Margaret Atwood

Hag-Seed
von Margaret Atwood

Bewertet mit 3.5 Sternen

William Shakespeare's The Tempest retold as Hag-Seed  
Felix is at the top of his game as Artistic Director of the Makeshiweg Theatre Festival. His productions have amazed and confounded. Now he's staging a Tempest like no other: not only will it boost his reputation, it will heal emotional wounds.   Or that was the plan. Instead, after an act of unforeseen treachery, Felix is living in exile in a backwoods hovel, haunted by memories of his beloved lost daughter, Miranda. And also brewing revenge.   After twelve years, revenge finally arrives in the shape of a theatre course at a nearby prison. Here, Felix and his inmate actors will put on his Tempest and snare the traitors who destroyed him. It's magic! But will it remake Felix as his enemies fall?   

Hag-Seed ist das erste Buch, dass ich von der Autorin gelesen habe und wird wohl nicht das letzte sein. Obwohl ich das Original von Shakespeare nicht kannte, hatte ich keine Probleme, mich in die Thematik rein zu finden und die besondere Atmosphäre zu spüren.
Der Schreibstil ist relativ anspruchsvoll, ich bin sowohl vom Satzbau als auch von dem allgemeinen Sprachgebraucht stellenweise arg gefordert worden – verständlich war für mich aber alles. 
Die Szenen haben sich für mich unterschiedlich flüssig gelesen, langatmige Stellen haben sich mit rasanten, stimmungsgeladenen Szenen abgewechselt.
Hauptcharakter Felix ist interessant charakterisiert, ich habe eine Weile gebraucht um mit ihm warm zu werden und seine Motive und Antriebe zu verstehen. Die Nebencharaktere sind weitaus weniger facetten- bzw. detailreich beschrieben, dennoch konnte ich mir von weiteren wichtigen Rollen ein gutes Bild machen. Generell hätte ich mir mehr Details bei den Charakterbeschreibungen gewünscht, das wäre dann das Tüpfelchen auf dem i.
Der Spannungsaufbau der Handlung ist durchaus gelungen, wenn auch nicht geradlinig. Die Szenen, die im Gefängnis spielen haben weitaus mehr Spannung innegehabt als alle anderen. 
Insgesamt habe ich ‚Hag-Seed‘ als interessantes und durchaus anspruchsvolles Buch erlebt, dass einem als Leser schöne Momente bereiten kann, wenn man sich darauf einlässt.