Rezension

Hat alles, was ein Fantasyroman braucht, aber der letzte Funke ist nicht übergesprungen...

Sturm
von Claudia Kern

Bewertet mit 4 Sternen

"Schroff und grau sind die Gesichter der Menschen von Somerstorm, so schroff und grau wie die Berge, die das Land von allen Seiten umschließen." (S.13)

Inhalt: Anas siebzehnter Geburtstag sollte eigentlich ein wundervolles Fest werden. Doch eine Gauklergruppe, die für Ana auftreten soll, schleust Mörder mit in die Festung - die Mörder ihrer Familie. Durch Zufall entkommt Ana mit ihrem Leibwächter Jonan, den sie kaum kennt. Ihr Bruder Gerit bleibt zunächst in der Burg, versteckt sich. Beobachtet die Besatzer, bis er erkennt, dass es Nachtschatten sind - üble Gestalten, die sich des Nachts in Bestien verwandeln. So denkt er zumindest. 
Während Ana mit Jonan noch immer auf der Flucht ist, wird Gerit immer mehr in den Bann der Nachtschatten gezogen, die anscheinend nicht nur dunkle Seiten haben...

Sprache & Aufbau: Die Autorin schreibt gut und flüssig, man kann alles sehr leicht lesen und gerät auch kaum ins Stocken. Dennoch bin ich mit den Protagonisten nicht immer warm geworden bzw konnte ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen. Am Anfang ging mir alles ein wenig zu rasch voran, am Ende erschien mir alles einerseits absichtlich gestreckt, andererseits doch wieder viel zu kurz. Die kleinen Einführungen am Anfang jedes Kapitels lassen einen viel über die Welt in Erfahrung bringen, was eigentlich recht gut gelöst ist. Manchmal aber kamen mir die Zitate aus einem fiktiven Werk über die Welt dennoch zu gewollt passend vor.

Persönliches Fazit: Nachdem ich viel Gutes über das Buch gelesen habe, wollte ich es mir selbst einmal ansehen. Ja, wie unten bereits geschrieben, es mangelt diesem Buch eigentlich an nichts. Aber irgendwie konnte es mich trotzdem nicht vom Hocker hauen - sei es wegen meiner Distanz zu den Personen oder wegen der Handlung, die sich eigentlich recht wenig von anderen High-Fantasy-Werken unterscheidet; wenngleich auch mit der ein oder anderen interessanten Wendung. Ich bereue es nicht, das Buch gelesen zu haben und es hat sich auch die vier Sterne verdient.