Rezension

Hat mich leider gar nicht überzeugt

Das fünfte Kind - Doris Lessing

Das fünfte Kind
von Doris Lessing

Bewertet mit 1 Sternen

Ich hatte die Rezension zu diesem Buch auf einem Blog gelesen und fand die Geschichte interessant. Daher beschloss ich mir das Buch zu kaufen.
Den Einband finde ich recht ansprechend gestaltet. Auch der Klappentext ist gut zu lesen. Als ich das Buch allerdings aufschlug fand ich die Schrift relativ klein. Auch der Schreibstil der Geschichte sorgte dafür, dass mir das Lesen schwer fiel. Die Sätze schienen endlos. Anfangs wurden viele Personen auf einmal eingeführt, so dass ich Mühe hatte, die verschiedenen Charaktere auseinanderzuhalten.

Wenn ich ehrlich bin, bin ich von der Geschichte etwas enttäuscht. Der Klappentext verspricht eine spannende Familiengeschichte mit einer interessanten Problematik. Ich habe aber das Gefühl, dass es erstmal eine halbe Ewigkeit dauert, bis die Geschichte zu Bens Geburt kommt. Vorher wird der Leser erst einmal in Davids und Harriets Familiengeschichte eingeführt. Von ihrer ersten Begegnung, bis zu Geburt der ersten vier Kinder, bekommt der Leser einen Eindruck, wie die Eltern gestrickt sind und wie sich das Familienleben gestaltet. Teilweise ist es sehr spannend, weil sich so spätere Verhaltensweisen erklären lassen, andererseits hatte ich das Gefühl mit Charakteren konfrontiert zu werden, die vielleicht ein zweimal auftauchen und wenig wichtig erscheinen.

Plötzlich wird Harriet mit dem fünften Kind schwanger. Schnell stellt sich heraus, dass das Kind schon im Bauch anfängt Forderungen zu stellen. Es drückt und drückt, kommt also einfach nicht zur Ruhe. Der Leser bekommt so mit, wie Harriet beginnt, sich gegen das Wesen in ihr zu sträuben. Ben wird einen Monat früher geboren und scheint kein normales Kind zu sein. Einerseits ist Harriet abgeschreckt, vor dem Wesen, dass aus ihrem Bauch kam, andererseits versucht sie sich irgendwann aufzuraffen und eine Bindung zu dem ihr scheinbar fremden Kind zu bekommen. Hier kommen wir zur ersten "unrealistischen" Stelle des Buches: Ben wird so dargestellt, als ob er von Grund auf "böse" oder nicht greifbar ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Kinder böse geboren werden. Ich glaube auch nicht, dass es Menschen gibt, die ausschließlich eine böse Seite besitzen. Doch scheint es bei Ben offenbar der Fall zu sein. Keiner bekommt einen Draht zu ihm und so entwickelt sich das Familienleben auseinander.

Mühe hatte ich, wie oben schon erwähnt, mit dem Schreibstil der Geschichte. Es kamen wenig Dialoge vor und ich hatte zunehmend den Eindruck eine Art Bericht vor mir zu haben. Deswegen wurde das Buch zeitweise etwas zäh.

Auch mit dem Ende war ich nicht gerade zufrieden. Während des ganzen Buches wird der Leser in die Problematik von Familie Lovatt eingeführt. Für die Fülle an Informationen, die man in dem Buch geliefert bekommt, finde ich das Ende etwas ungewiss...

Zusammenfassend kann ich sagen, wer Gegenwartsliteratur mag und sich für historische Romane interessiert könnte sich das Buch mal anschauen. Allerdings hat es keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.