Rezension

Hat mich nicht überzeugt

Hochland
von Steinar Bragi

Bewertet mit 2 Sternen

Steinar Bragi, Hochland, DVA 2016, ISBN 978-3-421-04697-0

 

Ich war durch die Buchbeschreibung und die Verlagsankündigungen auf dieses Buch sehr gespannt, zumal ich normalerweise kaum Thriller lese, dem Lektorat von DVA aber eine sichere Hand zutraue bei der Auswahl der Bücher, die es in sein üblicherweise anspruchsvolles Programm nimmt. Ich habe das Buch auch tapfer bis zum Ende gelesen, weil es ihm zumindest gelingt eine Form von Spannung aufzubauen und man dann doch wissen möchte, was da wirklich los ist draußen in der menschenfeindlichen Berg- und Wüstenwelt des isländischen Hochlandes.

 

Dorthin sind zwei Paare mit einem Hund aufgebrochen. Alle vier haben ihre je eigene ziemlich gestörte Lebensgeschichte. Eingeflochten in die Handlung des Buches erzählt Bragi von diesen Lebensschicksalen und den vergeblichen Versuchen, sie hinter sich zu lassen. Diese Passagen habe ich gerne und mit Gewinn gelesen, während mich die fortlaufende Geschichte zunehmend mehr irritiert und verwirrt hat.

 

Diese vier jungen Menschen geraten auf ihrer Fahrt im Nebel vom Weg ab, und fahren mit ihrem Jeep in ein Haus hinein. Das wird bewohnt von zwei alten Leuten, ein  ziemlich verschrobenes altes Paar, das ihr Haus wie eine Festung verbarrikadiert. Vor was haben sie Angst, fragen sich die vier Gestrandeten, die zunächst dort unterkommen?  Was ist da draußen in der Sandwüste?  Die beiden Paare, deren Verhältnis zueinander völlig ungeklärt ist, was in dieser Ausnahmesituation sofort aufbricht, geraten mehr und mehr in Streit und versuchen  panisch ihre Rückkehr zu organisieren. Da geschehen unerklärlich Dinge, seltsame Wesen streifen nachts vor dem Haus umher. Aber leider ist das weder schlüssig erzählt, noch gruselt es einen.

 

Lange nachdem ich das Buch ausgelesen aus der Hand gelegt habe, habe ich mich gefragt, wieso „Hochland“ von der Kritik in Nordeuropa gefeiert wurde und man Bragi schon mit Stephen King vergleicht. Vielleicht würde, so dachte ich, der erzählte, mich verwirrende Stoff in einer filmischen Bearbeitung mehr zur Geltung kommen.

 

Als Buch jedenfalls, als angeblicher Thriller, hat „Hochland“ mich sehr enttäuscht und ich kann es nicht weiter empfehlen. Oder, natürlich auch möglich:  ich habe den ganzen Ansatz nicht verstanden.