Rezension

hat mir gut gefallen

Melodie der Finsternis, MINI-Buch - Jennifer Jäger

Melodie der Finsternis, MINI-Buch
von Jennifer Jäger

Bewertet mit 4 Sternen

Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen, auch wenn an einigen Stellen Wort- und Bedeutungsdopplungen vorkommen. Man merkt, dass die Geschichte auf jugendliche Leser zugeschnitten ist, aber auch als Erwachsener hat man viel Lesefreude, denn der Schauplatz der Geschichte ist nicht alltäglich. Die Protagonisten werden gut beschrieben, erscheinen glaubhaft, auch wenn besonders die Sirenen etwas mehr persönliche Tiefe vertragen hätten.
Die Mythen der Sirenen und ihre grandiose Unterwasserwelt werden gut beschrieben und bilden den Ausgangspunkt der Geschichte. Es wird Spannung aufgebaut, u.a. da Lilith nicht sofort erfährt, welches Geheimnis sie umgibt. Doch genau in dieser Geheimniskrämerei lag für mich ein erster kleiner Schwachpunkt der Geschichte. Die Protagonistin erträgt mit einer nicht nachvollziehbaren Ruhe, dass jeder ihr Geheimnis kennt, nur sie selbst nicht. Das finde ich leicht unglaubwürdig. Im späteren Verlauf wird das Geheimnis wenigstens zum Teil gelüftet, doch dann endet die Geschichte sehr plötzlich und mit einem Cliffhanger. Hier hätte ich mir ein rasanteres Ende mit echtem Schowdown gewünscht. Auch die Liebesgeschichte zwischen Aphros und Lilith hätte gerne mehr Beachtung und eine bessere Ausschmückung vertragen können.
Insgesamt ein leicht zu lesendes Buch, mit einer interessanten Geschichte, die aber einige, halbwegs zu verkraftende Schwächen enthält. Die Autorin ist noch sehr jung und Potential ist durchaus erkennbar. Ich hoffe, dass sie noch mehr Bücher über die Sirenen schreibt, denn ich bin gespannt wie die Geschichte weiter geht.