Rezension

Hatte was, aber verlor sich zu sehr in Beschreibungen

Die Saat
von Guillermo Del Toro Chuck Hogan

Ach wie hatte ich mich auf dieses Buch gefreut. Als großer Fan der Hellboy-Filme war ich sehr gespannt darauf, wie sich Guillermo del Toro als Autor machen würde. Gerade zu Anfang war ich auch noch sehr begeistert von dem Buch, da man die Spannung förmlich greifen konnte und ich das Gefühl bekam, das es sich hierbei um etwas Großes handeln würde. 

 

Zumindest mit letzteren sollte ich recht behalten. Das unerklärliche Problem mit dem Flugzeug steigerte sich zu etwas gefährlichen und mysteriösen, welches eine Gefahr für alle darstellte. Da viele in Rezensionen und deren Titeln verriet, worum es sich handelte, möchte ich dies auch nicht hinter dem Berg halten. Es sind Vampire. Für mich eine Überraschung und gleichzeitig ein Rätsel. Das Problem war für mich, das sich die Ausbreitung eher wie in einem Zombie-Film anfühlte. Dafür sorgten besonders die wenigen Szenen, in denen etwas tatsächlich auf einen Vampir hinwies. Dass man dabei aber eine interessante Verzweigung durch unsere Geschichte erstellt hatte, fand ich dagegen sehr gelungen.

 

Dass der Horror im Buch auf ein bekanntes Wesen aufgebaut war, war für mich nicht schlimm, da ich gerne darüber lese. Mein Problem mit dem Buch war seine Länge. Was am Anfang noch spannend und toll in Szene gesetzt wirkte, wurde im Laufe der Geschichte immer langatmiger und monotoner. Einen regelrechten Hass entwickelte ich zu den Beschreibungen rundum kleine Details wie Blut. Richtig gelesen, ich wurde wirklich sauer, da man viele Dinge wie Blut, Speichel, Haare oder auch Körper so detailliert beschrieb, da sie jeglichen Bezug zur Realität verloren. Damit erklärte ich mir schließlich auch die Dicke des Buches, welche bestimmt zu 40 % aus ellenlangen Beschreibungen bestand. 3 oder 4 Sätze waren hier fast normal um einen Bluttropfen  oder einen Schnitt zu beschreiben.

 

Dadurch verlor das Buch sehr schnell an Tiefe für mich. Ich empfand die Charaktere zwar sehr gut erstellt, aber da sie auf so vielen Details beruhten, war eine Vorstellung nicht einmal im Ansatz möglich. Hier hatte wohl jemand Film und Buch tatsächlich etwas verwechselt. Dies zeigte sich schließlich auch in der Handlung selbst, welche trotz über 500 Seiten nicht wirklich weit kam. Verständlich, immerhin handelt es sich hierbei um eine Trilogie.

 

An sich interessiert mich schon, wie die Ausbreitung und vielleicht auch die Eindämmung erfolgen, aber da dieses Buch schon ein regelrechter Kampf war, werde ich die Reihe nicht weiterlesen. 

 

Die anfängliche Freude schlug schnell in Frust über und verwandelte die spannende Handlung vom Anfang in ein wüstes Detail-Feuerwerk. Besonders bei den Charakteren ärgerte es mich sehr, da man hier glaubhafte Persönlichkeiten erstellt hatte, welche unterschiedliche Ziele hatten. Zwar gab es auch den ein oder anderen Schnitzer bei der Ausbreitung, aber diese fielen kaum auf. Trotzdem ist für mich Ende mit der Reihe, auch wenn noch immer ein wenig Neugier vorhanden ist.