Rezension

Hector Salgados erster Fall

Der Sommer der toten Puppen - Antonio Hill

Der Sommer der toten Puppen
von Antonio Hill

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem Kommissar Hector Salgado einen Verdächtigen zusammengeschlagen hatte, wurde er für einen Monat in sein Heimatland Argentinien in Urlaub geschickt. Als er nun wieder nach Barcelona zurückkehrt, darf er zunächst nur inoffiziell ermitteln. Da bietet sich ein Fall an, der augenscheinlich keiner ist. Ein junger Mann ist nach einer Party-Nacht angetrunken aus dem Fenster seines Dachzimmers in den Tod gestürzt. Alles deutet auf einen tragischen Unfall hin, wenn da nicht die Mutter des Opfers wäre, die Salgados Chef inständig bittet, doch noch genauer zu ermitteln. Und so macht sich der schlaflose Kommissar auf die Suche nach Hinweisen, natürlich auch in seinem eigenen Fall, denn sein vorheriges Opfer ist verschwunden. 
Nachdem ich den zweiten Band der Reihe vorablesen durfte, war ich auch auf den ersten Band neugierig. Und als sich die Gelegenheit bot, das Buch in der Bibliothek zu leihen, griff ich sofort zu. Ein guter Zugriff wie sich herausstellte, denn auch mit dem ersten Fall um Hector Salgado versteht es der Autor seine Leser zu fesseln. Zum einen ist schon das Leben des Kommissars und der Fall, in den er hineingeraten ist, sehr kompliziert und spannend. Zum anderen hat es auch die Ermittlung in dem angenommenen Unfall alles andere als einfach, denn bei aller Trauer haben doch die Beteiligten einiges zu verbergen und sind nicht geneigt, der Polizei allzu viele Auskünfte zu geben. Vieles ist anders als es zunächst erscheint, Ereignisse greifen ineinander, von denen man es nicht vermuten würde. Scheibchenweise fügen sich die Hinweise, sodass nach und nach ein Rätsel gelöst werden kann, das letztlich für viele Beteiligte recht bitter ist, den Leser jedoch daran hindert, das Buch vor Schluss überhaupt noch einmal aus der Hand zu legen.