Rezension

Heftig, emotional und spannend, aber.....

Die Mutter - Brett McBean

Die Mutter
von Brett McBean

Bewertet mit 3 Sternen

Kurzbeschreibung:

 

Eine Mutter möchte den Tod ihrer Tochter rächen.

Rebecca verschwand beim trampen zwischen Melbourne und Sydney.
Kurz darauf wurde sie ermordet aufgefunden.
Vom Täter keine Spur. Ihre Mutter leidet unter Schuldgefühlen und hat sich eines geschworen: den Tod ihrer geliebten Tochter zu rächen.
Kurz vor ihrem Tod, sprach Rebbecca noch auf ihren Anrufbeantworter.
Das sie ein netter Mann, mit einem auffälligen Tatoo, bis nach Sydney mitnehmen möchte.
Und diesen Mann, sucht die Mutter nun und beginnt selbst zu trampen. Immer wieder die selbe Strecke.
Bis sie den Mörder findet...?!

 

Meine Meinung:

Die Story beginnt mit einem Brief der Mutter, in dem sie den Lesern erklärt, warum sie die Tramperei und die Gefahren auf der Straße auf sich genommen hat. In regelmäßigen Abständen, sprich, nach einigen Kapiteln, geht es immer wieder mit diesem Brief weiter und so erfährt man die Lebensgeschichte der Mutter und Rebecca´s  tödliches Schicksal.
Diese Abschnitte haben mir mitunter am besten Gefallen.

Zwischenzeitlich erlebt man als Leser verschiedene "Geschichten" während der Tramperei der Mutter. Man erkennt nach und nach, das die Mutter, die sich bei jedem Fahrer unter einem anderen Namen vorstellt, bereits sehr mitgenommen, voller Hass, Einsamkeit und absolut gefühlskalt geworden ist. Was ja auch wirklich kein Wunder ist...
Sie erlebt verschiedene Situationen und Gefahren:  Vergewaltigungen (allerdings provoziert sie diese aufgrund ihres Verhaltens oft selbst), Folter, Gewalt und ja, ab und an, aber ganz selten, begibt sie sich sogar zu richtig netten Personen ins Auto.
Diese Aneinanderreihung der Situationen, waren für mich wie kleine Kurzgeschichten und man musste sich ständig auf neue Personen einstellen.
Ebenso auf die wilden Storys, die die Mutter den entsprechenden Personen auftischte. Denn nur selten sagte die Mutter mal die Wahrheit oder zog jemanden ins Vertrauen. Oft hatten diese Personen auch nichts mit der eigentlichen Suche der Mutter zu tun und waren für mich daher überflüssig oder als Lückenfüller anzusehen.

Emotional hatte die Geschichte recht viel zu bieten, einige Szenen gingen ganz schön unter die Haut.
Manches aus der Sicht der Mutter, konnte ich auch nachvollziehen. Aber so richtig schlau konnte man aus ihr nie werden, was jedoch auch mit dem Verlauf der Geschichte zusammenhängt.

Irgendwann wurde mir die Story jedoch etwas abstrus. Bis zu dem Punkt, hätte das Buch vielleicht sogar die volle Punktzahl erhalten. Aber als es plötzlich um einen Vampirjäger ging, das wurde der Geschichte irgendwie nicht gerecht und war mir zu abgedreht. Es passte so gar nicht und ich fragte mich, was das soll...

Auch das Ende gefiel mir überhaupt nicht.
Es blieben mir zu viele offene Fragen, die einfach für mein Empfinden unbedingt hätten aufgelöst werden müssen. Die "Geschichten" der Tramperei waren oft zu ausführlich und dafür das Ende zu knapp, das fand ich nicht okay.
Sicher wollte der Autor, das man seine eigene Fantasie einsetzt, aber für die Handlung des Buches, worum es im Endeffekt ging, dafür hätte es dringend eine direkte Auflösung gebraucht.

Fazit:

Ich möchte aber nicht sagen, das ich die Geschichte grundsätzlich schlecht fand oder gar nicht weiterempfehlen würde - nein, den Plot fand ich sehr gut und die Story bis zu einem Punkt auch, aber es gab einige Details, die mir einfach nicht zusagten.
Aber wem Gewalt, Blut, Folter, Mord & Totschlag nichts ausmachen und sich einen ungewöhnlichen Roadtrip der Rache anschließen möchte, der soll es gerne mit der Story versuchen.