Rezension

Herzzerreißend schön!

Nocona - Britta Strauss

Nocona
von Britta Strauss

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Um Fotos für einen Bildband über Indianer zu schießen, ist die junge Fotografin Sara im Mittleren Westen der USA unterwegs. In einem Museum begegnet sie dem Comanchen Makah. Auf unerklärliche Weise entwickelt sich zwischen den beiden sofort ein vertrautes Gefühl. Doch ihre Wege trennen sich erst einmal wieder, denn Sara muss zurück nach New York. Nun beginnt sie aber intensiv zu träumen. Ihre Träume versetzen sie ins 19. Jahrhundert zurück, als die Indianer noch in Freiheit lebten bzw. die Weißen immer weiter nach Westen vordrangen. Und immer wieder kommt Makah Sara in den Sinn, sie spürt eine Verbindung zwischen ihm und ihren Träumen. Sie muss ihn einfach wiederfinden.

Meine Meinung:
Britta Strauß hat eine Menge recherchiert und erzählt hier die wahre Geschichte der Cynthia Ann Parker, soweit sie bekannt ist. Sie wurde als Kind von Comanchen entführt und heiratete später den Häuptling Nocona. Natürlich beruht die Handlung des Buchs nicht nur auf den nackten Tatsachen, sondern ist mit wundervollen Details angereichert und ausgeschmückt, die aber absolut authentisch wirken.

Im Vordergrund steht eine herzzerreißende romantische Liebesbeziehung und etwas „Geschichtsunterricht“ (in der Schule habe ich Geschichte gehasst, hier fand ich es toll). Garniert ist das Ganze mit einigen Prisen Humor und einem Hauch Erotik, auch spannende Jagd- und Kampfszenen fehlen nicht - also eine vielfältige bunte Mischung. Als Leser erlebt man wahre Liebe und Freundschaft, schmerzliches Vermissen, abgrundtiefes Leid und sinnlosen Tod hautnah mit.

Die Erzählung beginnt mit zwei Handlungssträngen. Einmal befinden wir uns in der Gegenwart, wo die Perspektive zwischen Sara und Makah wechselt. Zum anderen gibt es den Erzählstrang, der im 19. Jahrhundert spielt und das Leben und die Liebe von Naduah, wie Cynthia bei den Indianern genannt wird, und Nocona beleuchtet. Dabei werden auf geniale Weise die beiden Zeitebenen immer stärker miteinander verwoben. Durch die Verschiedenartigkeit der Charaktere und natürlich auch durch die entsprechende Kennzeichnung der Kapitel kann aber keinerlei Zweifel aufkommen, in welcher Zeitebene man sich gerade befindet.

Ich habe das Gefühl, Britta Strauß hat sich mit dem Schreiben von „Nocona“ selbst einen Herzenswunsch erfüllt. In diesem Buch stecken so viel Emotion und Herzenswärme, was beim Leser auch direkt ankommt. Dadurch hat man gar keine andere Möglichkeit, als voll und ganz in die Geschichte einzutauchen und mitzufiebern.

Fazit:
Absolute Leseempfehlung!