Rezension

Hilfreich und gut strukturiert.

Homefarming -

Homefarming
von Judith Rakers

Das Buch, samt Leseprobe, hat den Eindruck erweckt, ein wahrer Schatz zu sein. Kurze Kapitel und relativ knappe Beschreibungen mit qualitativem Inhalt. Wenn man sich das Inhaltsverzeichnis anschaut, geht es um Tipps für den Anfänger, beispielsweise wie man einen Garten anlegt oder welche Gemüsearten in Symbiose wachsen, über ein Kapitel, das den Leser über die Meldung einer Hühnerhaltung beim zuständigen Veterinäramt aufklärt, bis hin zur Verarbeitung von Lebensmitteln. Auch, dass Hühner mobben können, wurde in einem Kapitel bedacht. Daher war ich sehr gespannt, wie es mir gefallen wird: Ich wurde nicht enttäuscht.

Das Hardcover ist sehr stabil verarbeitet, die Seiten sind aus stärkerem Papier. Die Bilder sind teils sehr kreativ gestaltet. Zudem ist das Cover durch eine Maske eingerahmt und die Buchstaben sind minimal strukturiert, was mir gut gefällt. Das Farbkonzept finde ich eigentlich schön, allerdings ist das Grün auf den Innenseiten des Hardcovers furchtbar. Besser wäre es gewesen, wenn man den Grünton der „Meine-kleine-Farm-Seiten“ genommen hätte. Das wäre einheitlicher gewesen und hätte das Konzept besser unterstützt.

Das Buch richtet sich sowohl an blutige Anfänger, als auch an Fortgeschrittene, die sich mit der Thematik bereits auseinander gesetzt haben. Ich zähle mich zu Letzteren und habe bereits einige Bücher zum Thema Selbstversorgung gelesen und erste eigene Erfahrungen auf meinem Hof gesammelt, obwohl ich bei der autarken Selbstversorgung bei weitem noch nicht angekommen bin. Da ich nicht alle gelesenen Bücher nützlich fand und von diesem hier überzeugt bin, stelle ich kurz die Aspekte vor, die dieses Buch besonders machen:

  • Die Buchmaße (ca. 22cm x 28cm) sind für ein Sachbuch perfekt. Die Schrift ist nicht allzu klein gedruckt, was leserfreundlich ist und man den Text leichter überfliegen kann, um an die Stelle zu kommen, die man nachschlagen wollte. Außerdem haben die Bilder eine gute Größe, man muss das Buch nicht näher in Richtung Augen führen, um Details erkennen und deuten zu können.
  • Das Buch ist sinnvoll strukturiert. Super, um schnell etwas nachzuschlagen bzw. immer mal wieder etwas nachzulesen, da man nicht endlos nach dem Inhalt suchen muss, den man gerade braucht. Das Buch dürfte also nicht im Bücherregal versauern. 
  • Die Bilder an sich sind einerseits kreativ, andererseits hilfreich. Viele Sachbücher in diesem Bereich sind entweder mit Texten oder mit Bildern überfüllt. Hier unterstützen sich Bilder und Texte gegenseitig, es wirkt sehr ausgewogen. 
  • Die aufgeführten Themen sind äußerst vielfältig und geben einen guten Gesamtüberblick.
  • Zum Ende eines Kapitels wird alles Wichtige zusammengefasst. 
  • Man braucht keinen großen Garten, um anzubauen. Es gibt auch Tipps für Balkon und Terrasse. Aber klar, um Selbstversorgung zu betreiben, braucht man auch etwas Fläche.
  • Die Hühnerrassen, die sie vorstellt, sind alte Rassen, was mir gut gefällt. 
  • Größter Pluspunkt: Ich nehme Rakers ihre Freude am Gärtnern ab. Man merkt, dass sie leidenschaftlich dabei ist und ihre Erfahrungen gerne und humorvoll teilt. 

Es gibt auch Inhalte zum Thema Einmachen / Einkochen und Rezepte. Die Rezepte hätte ich nicht gebraucht, es sind Basics. Die Thematisierung in Sachen Lebensmittel haltbar machen und einlagern, hätten meines Erachtens länger und ausführlicher sein können. Aber wenn wir mal ehrlich sind, ist das ein Thema für sich und hierfür sollte man sich lieber ein anderes Buch kaufen, da es einfach zu umfassend wäre. 

Auch wenn hie und da einige Themen ausführlicher hätten behandelt werden können, finde ich das Buch sehr hilfreich. Ich schwöre auf meine Laufenten. Laufenten wurden zwar genannt, hätten aber z.B. auch in einem kompletten Kapitel behandelt werden können. Weniger Huhn, mehr Ente?! 

Trotzdem gibt es volle Sterne, das o.g. war Kritik auf höchstem Niveau. Ich werde dieses Buch noch sehr oft zur Hand nehmen.