Rezension

Historisch und übernatürlich

Das mechanische Herz - Franka Lyra Stolz

Das mechanische Herz
von Franka Lyra Stolz

Bewertet mit 3.5 Sternen

Im viktorianischen London des Jahres 1880 entschließt sich die aufmüpfige Lady Integra nun doch zu heiraten. Nur leider erweist sich diese Entscheidung als großer Fehler &wird ihr &einem geliebten Menschen zum Verhängnis. Zu allem Überfluss begegnet sie auch noch einem Vampir. Der braucht ihre Hilfe, um einen besonderen Gegenstand wiederzubekommen &somit mögliches Unheil zu vermeiden.

Die Protagonistin war mir teilweise sehr unsympathisch, weil sie sich z.B. gegenüber ihren Dienstboten sehr schlecht benommen hat. Im Lauf der Geschichte erfährt sie aber eine leichte Entwicklung &denkt über ihr bisheriges Verhalten nach. Allgemein ist sie wortgewandt, schlau &passt nicht so recht in diese Zeit, in der sich eine Frau unterordnen sollte, was sie immer wieder deutlich macht.

Es finden sich einige interessante Ansätze aus der Mythologie oder dem Aberglauben, z.B. muss sie nach einem Grimoire suchen. Dahingehend hat die Autorin viele Aspekte einflochten. Außerdem freundet sich Integra auch mit Oscar Wilde an - der sympathischste Charakter des Buches.

Immer wieder gibt es große Zeitsprünge, was aber gar nicht stört. Im Gegenteil - damit wird umso mehr Spannung aufgebaut. Die Geschehnisse wechseln sich schnell ab, denn der Roman hat nur circa 300 Seiten.
Das Buch ist 2012 als erstes Buch der Autorin erschienen, aber wie es aussieht wird es kein zweites geben. Was ich ziemlich schade finde, denn es gäbe durchaus genug Stoff, um Integras Geschichte weiterzuspinnen.