Rezension

Ich hatte deshalb Spaß, durch das Schlüsselloch der Zeit zu schauen.

Yoga Town -

Yoga Town
von Daniel Speck

Ein spannender Blick in die 68er

Das Cover:

Das Cover zeigt die Vorderfront und die Lampen des Busses, der eine Hauptrolle spielt. Ich finde die Buchpräsentation sehr gelungen und einladend.

 

Die Geschichte:

2019: Lucy ist Yogalehrerin in Berlin. Ihr Vater, zu dem sie ein liebevolles Verhältnis hat, hängt indes noch sehr seiner Vergangenheit nach. Eines Tages steht er vor ihrer Tür, weil ihre Mutter spurlos verschwunden ist.

Sie entscheiden sich gemeinsam, auf die Suche zu gehen. Zurück nach Indien, an den Ort, wo alles begann und den Lucy noch nie gesehen hat.

1968 fahren zwei Brüder und zwei Frauen mit einem Bus als Hippies nach Indien. Dort treffen sie unter anderem die Beatles und den Pop-Guru Maharishi. Sie erleben die beste Zeit ihres Lebens. Und dann kehren nur zwei davon zurück. Lou hat etwas Schlimmes getan und Corinna ist schwanger. Das gemeinsame Geheimnis wollen sie niemals verraten.

Meine Meinung:

Ich war neugierig, wollte zurück in die 68er-Jahre, in auch meine Zeit der Jugend, die so anders verlaufen ist, als die im Buch Beschriebene.

Gut ausgearbeitete Protagonisten ließen mich in ihr Innerstes schauen, an ihrem Leben teilhaben. Manchmal fiel es mir schwer, ihrer Spiritualität und der Suche nach ihrem eigenen „Ich“ zu folgen und auch ihr Verhalten zu verstehen. Jahrzehnte später wandeln Vater und Tochter auf den geheimnisvollen Spuren der Vergangenheit. Einzig die Musik vor allen Dingen die Beatles brachten mich durchgängig auf die gleiche Ebene der Gefühle und dem Verstehen. Daniel Speck schreibt sehr unterhaltsam und flüssig. Es hat mir viel Freude bereitet mit dem Bus nach Indien zu reisen, dabei zu sein auf der Suche nach dem Leben. Die Familiengeschichte wird aus zwei Zeitebenen erzählt, was die Spannung hochhält.

Mein Fazit: Ich habe nie zu den 68ern gehört und dennoch habe ich sie immer etwas bewundert und auch beneidet. Aus heutiger Sicht erkenne ich schon warum. Ich hatte deshalb Spaß, durch das Schlüsselloch der Zeit zu schauen, und empfehle gerne das Buch.

Heidelinde von Friederickes Bücherblog