Rezension

Ich werde mit dem Schreibstil der Autorin einfach nicht warm

Ich schreib dir morgen wieder - Cecelia Ahern

Ich schreib dir morgen wieder
von Cecelia Ahern

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Nach dem Selbstmord ihres Vaters muss Tamara mit ihrer Mutter zu ihrem Onkel ziehen. Mitten aufs Land ins Nirgendwo. Doch als wäre der Verlust ihres Vaters, ihrer Freunde und ihrer Heimat nicht schlimm genug, zieht sich auch ihre Mutter immer weiter zurück und versinkt in einer eigenen Welt. Nur noch selten taucht sie daraus auf. Tamara selbst versucht so gut wie möglich mit der Situation umzugehen. Doch ihr Onkel spricht auch nur selten und ihre Tante ist ihr oft nicht ganz geheuer und viel zu neugierig. Doch dann findet Tamara ein Buch mit leeren Seiten und plötzlich ist alles anders. Denn jeden Morgen findet sie darin einen neuen Tagebucheintrag - für den nächsten Tag, der ihr sagt, was passieren wird. Tamara erst skeptisch, findet ziemlich schnell heraus, wie sie diese Tatsache für sich nutzen kann. Und doch geht trotzdem zumeist alles schief, was nur schief gehen kann. Und Tamara kämpft um ihre Mutter und darum, das Geheimnis dieser Familie zu ergründen. Und was es mit dem abgebrannten Schloss auf sich hat.

Meine Meinung:
Puh, also ehrlich gesagt, ich verstehe nach wie vor nicht, warum Menschen so begeistert von dieser Autorin sind. Das war jetzt mein zweites Buch von ihr und garantiert mein letzes. Mir liegt einfach dieser Schreibstil leider gar nicht. Dieses Buch spielt ja aus der Sicht von Tamara, die fast 16 ist. Doch der Schreibstil hat mich eher irgendwie an eine bockige 11-jährige erinnert. Abgehakt, sprunghaft, schlecht formulierte Sätze und über allem lag meist ein bockiger, motziger Ton. Sicherlich .. Tamara hat es nicht leicht in ihrer Situation, aber ehrlich gesagt reicht mir doch der Inhalt, ohne dass das durch einen merkwürdigen Schreibstil auch noch so betont wird.

Durch diese Art des Schreibstils aber, wurde mir auch die Hauptperson - Tamara - so unsymphatisch, dass ich gar nicht wirklich Mitleid mit ihr empfinden konnte. Dort, wo man sich normalerweise mit der Person verbindet, mit ihr leidet, sich freut, sich ängstigt, passierte nichts. Irgendwie fühlte ich mich eher als stiller Beobachter, der völlig außerhalb der Geschichte stand.

Die Geschichte an sich fand ich eigentlich sehr interessant, spannend und lesenswert. Jedoch hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, die Autorin dümpelt immer nur so an der Oberfläche herum. Da,wo es spannend werden sollte, schaffte sie es dann grad mal, meine Aufmerksamkeit zu fesseln, dort wo es nicht so spannend war, hatte ich wirklich Mühe weiter zu lesen. Situationen, die Tamar sehr berühren sollten, wie ihre Beziehung zu Markus, wurden so schnell, so oberflächlich beschrieben und so schnell wieder fallen gelassen, dass ich mich fragte, ob sie überhaupt eine Bedeutung hatten - ich konnte sie jedenfalls nicht finden.

Die Erklärungen, was in der Vergangenheit geschah, folgten alle. Dennoch blieben mir einige total unverständlich und unglaubwürdig. Ich kann das leider nicht weiter ausführen, ohne was zu verraten, aber vielleicht können die, die es gelesen hat, es nachvollziehen.

Für mich habe ich entschieden, ich bleibe lieber bei den Verfilmungen ihrer Bücher, denn die gefallen mir merkwürdigerweise sehr gut. Aber das ist es ja, was ich sage .. die Geschichte selbst gefiel mir, nur nicht, wie sie geschrieben wurde.

Fazit:
Eine interessante Geschichte, die für mich durch einen mir wenig gefallenden Schreibstil jedoch zu einer nicht wirklich überzeugenden wurde. Die Bockigkeit und Oberflächlichkeit der fast sechszehnjährigen Tamara erinnerte mich eher an eine elfjährige und ließ dadurch die Seiten ziemlich zäh werden.