Rezension

Intelligent, selbstironisch und witzig erklärt Britton die Midlife-Crisis

Forever Jungs - Mark Britton

Forever Jungs
von Mark Britton

Buchvorstellung: „Stand-up Comedian Mark Britton erzählt auf persönliche, selbstironische und charmante Weise, wie Mann das Beste aus den besten Jahren machen kann - dieser langen Gerade zwischen Teenager und Rentner, Skateboard und Rollator, Play Station und Intensivstation, auf der mancher ins Straucheln gerät . Ein Buch, das Männern (und Frauen) im entsprechenden Alter einen Spiegel vorhält, in dem sie sich wiedererkennen - und hoffentlich wieder zur Normalität zurückfinden. »Apollo 50 - Wir haben ein Problem« Erwachsene Männer in der zweiten Pubertät Das ultimative Buch zur Midlife Crisis“

Meine Eindrücke:

Mark Britton schafft es die Midlife-Crisis gekonnt auf die Schippe zu nehmen, dabei aber die Ernsthaftigkeit ihrer Bedeutung nicht aus den Augen zu verlieren.

Er schreibt nicht albern, sondern hochintelligent und mit einer faszinierenden Beobachtungsgabe für die Besonderheiten dieser Lebensphase.

 

Der Autor erzählt von sich und seinen Kumpels, die fast alle in den mittleren Jahren und ihrer Midlife-Crisis stecken. (Oder eben auch nicht, denn einer der Freunde hat dieses Problem nicht).

Als Leser kann ich gar nicht so recht zuordnen was davon Mark Britton selbst betrifft, oder wo er seiner Kreativität ein wenig Freiraum gelassen hat.  Wie auch immer, man muss ja nicht alles wissen.

Britton nimmt uns mit in den Probenraum seiner Band und zeigt uns, wie erwachsene Männer nicht über den Rand der Pubertät hinwegkommen, bzw. wie die 2. Pubertät eines Mannes um die 50 so aussehen kann.

Mit Witz und unglaublich gut pointiert geht er auf alle körperlichen und geistigen Wehwehchen oder auch verschrobenen Macken ein, die das Leben eines Mannes in den besten Jahren mit sich bringt. Das Werk ist gespickt mit geistreichen Statements.

Beispiel:“ Burnout ist das Fieber der Psyche, eine Depression nur die Erkältung der Seele“. Er nimmt darin Bezug auf die Feststellung, dass man als Mann ja ein echter Kerl ist, wenn man einen Burnout hatte, weil man ja vor dem Burnout etwas geleistet hat. Darüber lässt sich gut in aller Einzelheit am Stammtisch reden. Aber wer spricht im Gegensatz dazu schon gerne von einer Depression, die einen eiskalt aus den Schuhen des Lebens hebt? Richtig, niemand. Das wäre ja peinlich und man wäre ein Weichei.

Aber das ist auch irgendwie ein schlechtes Beispiel, weil es gar nicht den Witz aufgreift, der sich durch dieses Buch zieht. Ich habe mich köstlich amüsiert und mich diebisch gefreut, wenn ich einige Verhaltensweisen an den Männern in meinem Umkreis wiedererkannt habe.

Es hat schon etwas ergreifendes, wenn 50jährige immer noch mit dem Stangenbaguette in der Hand und den Fingern auf dem Tisch Luftgitarre und Keyboard spielen und dabei eine Inbrunst an den Tag legen, welche ihnen das Leiden Christi ins Gesicht meißelt. : -)

Fazit:

Ich habe oft gelacht und mich über diese wundervollen, kreativen Gedankengänge gefreut.

Jedes Kapitel hat einen Schluss Absatz, der teilweise philosophische Sinnfragen aufwirft. Gepaart mit dem Humor, der wirklich geistreich aus allen Poren fliest ist „Forever Jungs“ ein heiteres Stück Lebensbejahung, das in keiner Bibliothek von Männern (und deren Frauen) über 50 fehlen sollte.