Rezension

Interessant zu lesen

Im Dienst der Hoffnung -

Im Dienst der Hoffnung
von Brigitte Liebelt

Über das Leben und Wirken von Friederike Fliedner, der "Mutter der Diakonissen".

Sie und ihr Mann Theodor haben Anfang des 18. Jahrhunderts die Kaiserwerther Diakonie gegründet und die Krankenpflege als Lehrberuf ins Leben gerufen und somit den Weg geebnet, dass ledige Frauen einen Beruf erlernen konnten und dafür bezahlt wurden. Außerdem wurde die Krankenpflege professioneller . Friederike Fliedner war aber auch mehrfache Mutter und musste die Sorge um ihre Familie und die beruflichen Anforderungen jeden Tag neu bewältigen. Durch ihren Glauben tief verwurzelt, konnte sie Kraft schöpfen.

Das Buch ist eine Mischung aus Roman und Sachbuch. Die Autorin hat sehr gut recherchiert und das Leben von Friederike Fliedner in vielen Facetten, insbesondere aber ihr Wirken für die Diakonie, nachgezeichnet. Deren Leben war kein einfaches, sie musste persönliche Schicksale ertragen und aushalten. Ihren festen Glauben, der sie durch alles getragen hat, hat die Autorin wunderbar dargestellt. Der biografische Roman setzt seinen Schwerpunkt auf die Erzählung über das Leben von Friederike Fliedner und weniger auf spekulative Lebenssituationen und ist daher sehr authentisch, etwas weniger romanhaftig, sondern mehr biografisch aufgebaut, wenn auch Dialoge und Gedanken und Alltagsabläufe das ganze "auflockern" und dadurch Friederike Fliedner auch eine Stimme bekommt. Ich fand es sehr interessant in eine andere Zeit einzutauchen und vor allem über die Entstehung der strukturierten Krankenpflegeschule zu lesen, aber auch über die persönlichen Kraftanstrengungen, die dem Wirken der Eheleute voran ging. Denn beide haben daran gewirkt, ihre Kraft, ihre Zeit, ihre Visionen und ihre ganze Energie in dieses Wirken zu legen. Nur gemeinsam konnten sie dies Erschaffen.

Interessant war auch das Nachwort und das Kapitel "Was wurde aus...", bei dem man über die einzelnen Figuren aus Friederikes Umfeld und ihre Lebensdaten und ihr weiteres Wirken informiert wurde.