Rezension

Interessante Story mit einigen Längen

Roter Mond - Benjamin Percy

Roter Mond
von Benjamin Percy

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt
Als Regierungsagenten Claire Forresters Haustür eintreten und ihre Eltern ermorden, muss sie erkennen, dass sie und ihre Familie schon immer Ausgestoßene waren.
Chase Williams hat seinen Wählern versprochen, die USA vor Terror zu beschützen. Doch nun wird er selbst zu dem, was er zu vernichten geschworen hat. 
Bis heute wird die Bedrohung durch Gesetze, Gewalt und Drogen in Schach gehalten. Doch die Nacht des Roten Mondes rückt näher, wenn die Welt für immer ihr Antlitz verändern wird – und die Schlacht um die Menschlichkeit beginnt …
(Quelle: Penhaligon)

Cover
Das Cover finde ich jetzt nicht so spektakulär und es spricht mich auch nicht wirklich an. Rein nach dem Äußeren hätte ich dieses Buch wohl nicht gekauft und gelesen. Aber es passt eben sehr gut zum Titel des Buches.

Meinung
Diese Story handelt von Menschen und Lykanern, die nebeneinander in der Gesellschaft leben, aber immer wieder aneinander geraten. Die Menschen wollen die Lykaner nicht unerkannt in ihr leben lassen, sie wollen sie katalogisieren und unter Drogen setzen, die den Drang sich zu verwandeln mäßigen sollen. Die Lykaner wiederum wollen sich diese Unterdrückung nicht gefallen lasse und fangen an zu rebellieren, Menschen anzugreifen und sich zur Wehr zu setzen.
Es hat bei "Roter Mond" etwas gedauert, bis ich in der Geschichte drin war, da die Story aus der Sicht von vielen verschiedenen Personen geschildert wird. Da ist zum einen Claire,eine Lykanerin, die bei einem Angriff ihre Eltern verliert. Außerdem gibt es Patrick, ein Mensch, der als einziger Überlebender aus einem Flugzeug entkommt, in dem ein Lykaner gewütet hat. Dann spielt auch Chase eine große Rolle, er ist ein Mensch, strebt die Präsidentschaft an, wird aber von einem Lykaner gebissen und zu einem von ihnen gemacht. Dann ist da noch Miriam, Claires Tante, die früher zum Lykaneraufstand gehörte, sich aber vollkommen zurückgezogen hat. Durch die aktuellen Geschehnisse ist sie aber gezwungen irgendwie zu handeln.
Zu Beginn ist noch nicht so ganz klar, wo diese Geschichte hinführen soll, erst im Lauf der Zeit merkt man, dass alle Personen in diesem Buch was miteinander zu tun haben und alles irgendwie zusammenhängt.
Durch die sehr bildhafte, beschreibende Sprache kann man sich alles ganz genau vorstellen, allerdings wird vieles einfach zu detailliert beschrieben. Es gab Absätze, die habe ich dann einfach übersprungen, weil sie für mich einfach zu langatmig wurden.
Teilweise gab es in der Story verwirrende Sprünge, sodass ich ein bisschen brauchte, um zu wissen, aus wessen Sicht die Geschichte gerade geschildert wird und wo wir uns befinden. Das ließ sich aber gut überstehen.
Die Geschichte an sich war sehr interessant und gut aufgebaut, teilweise aber auch etwas zäh. Ich hätte mir an manchen Stellen noch etwas mehr Spannung gewünscht bzw. einfach eine andere Art und Weise diese rüberzubringen. Ich kann nicht genau erklären, was ich meine. Es ist in der Handlung schon sehr viel passiert, aber die Spannung kam einfach nicht richtig bei mir an.
Das liegt aber wohl auch etwas daran, dass ich immer das Gefühl hatte nur distanzierter Beobachter zu sein. Ich konnte mich nie richtig mit den Personen identifizieren und habe keine wirkliche Beziehung zu ihnen aufgebaut.
Interessant an der Story waren allerdings die Parallelen, die man zu unserer Gesellschaft ziehen konnte. Es geht sehr viel um Toleranz und um den Umgang mit "Andersartigen".

Fazit
Die Idee hinter der Story ist sehr gut, mir gefällt nur die Umsetzung nicht ganz. Teilweise war die Handlung zu zäh, es wurde zu viel und zu detailliert beschrieben und auch die Charaktere blieben mir immer etwas fremd. Aber trotz allem war "Roter Mond" eine interessante Lektüre, die ich Fantasy-Fans empfehlen möchte, die vor etwaigen Längen in der Story nicht zurückschrecken.