Rezension

Intrigen der Anhaltiner

Das Blut der Anhaltiner
von Christina Auerswald

Bewertet mit 4 Sternen

lesenswerter regionalhistorischer Roman

Ende des 17. Jahrhunderts in Halle an der Saale: Wer ist dieser merkwürdige Mann, den Magdalenes Base Elisabeth unbedingt heiraten möchte? Niemand kennt ihn, er schaut niemandem ins Gesicht und scheint etwas zu verbergen. Kann Magdalene verhindern, dass sich Elisabeth ins Unglück stürzt?

Leider habe ich diese Reihe um Magdalene Rehnikel erst mit diesem Band entdeckt, der bereits der vierte ist. Weitere sind in Vorbereitung bzw. inzwischen erschienen. Auch ohne Kenntnis der Vorgängerbände ist dieser Roman gut zu lesen und zu verstehen, denn wichtige Bezüge werden kurz hergestellt.

Christina Auerswald hat einen gut lesbaren Schreibstil. Die Protagonisten und die örtlichen Gegebenheiten sind lebendig beschrieben, so dass sie sehr gut vorstellbar sind. Magdalene und ihre Cousine Elisabeth sind selbstbewusste Frauen ihrer Zeit. Magdalene hat eine schnelle Auffassungsgabe und zieht ebenso schnell ihre Schlüsse daraus – nicht immer die richtigen, wie sie erkennen muss. Aber auch Elisabeth muss lernen, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. Beide sind sehr sympathisch und hilfsbereit. Der mysteriöse Bräutigam verhält sich zu Beginn tatsächlich sehr seltsam, seine Lebensgeschichte, die nach und nach enthüllt wird, bringt Klarheit.

Zunächst fließt die Geschichte etwas ruhiger dahin. Dann jedoch baut die Autorin mit der einen oder anderen Merkwürdigkeit Spannung auf, die bis zum Ende anhält und alle losen Enden verbindet. Sehr gut gefallen hat mir, dass einige Geschehnisse im Nachhinein, quasi als Zusammenfassung, erzählt werden. Der Roman gibt auch einen kleinen Einblick, wie politische (und private) Ziele erreicht werden können.

Die Geschichte Anhalts mit den wichtigsten Ereignissen und Daten wird in einem Nachwort verständlich beschrieben und regt dazu an, sich damit weiter zu befassen.

Das Cover ist wunderschön gestaltet, wie auch die anderen dieser Reihe, was einen hohen Wiedererkennungswert zur Folge hat.

Fazit: ein lesenswerter regionalhistorischer Roman