Rezension

Ist das noch ein Krimi?!

Die Stadt der Toten - Sara Gran

Die Stadt der Toten
von Sara Gran

Bewertet mit 2 Sternen

Ich mag Bücher mit einerm realen Hintergrund – und der Hurricane 2005 ist dies auf jeden Fall. Bis zu dem Punkt, an dem das Detektivhandbuch im Klappentext Erwähnung findet, erinnert dieser doch stark an einen klassichen Krimi mit New Orleans als Setting. Doch der Satz danach ist hier maßgeblich: Angesprochenes Buch, “interessante” Investigativ-Methoden und ein starker Dorgenkonsum prägen die Detektivin doch sehr, die im Übrigen wirklich von sich denkt, sie sei die beste der ganzen Welt sei. Ich denke das nicht, zumindest machte mir das Lesen über ihre Arbeit nicht wirklich Spaß. Die liegt vor allem an den Punkten, an denen sich das Buch von “normalen” Krimis unterscheiden – eben durch ihre zum Teil wirklich eigenartigen Methoden und ihren stark betonten Drogenkonsum. Gerade an letzterem habe ich mich doch sehr gestört, kamen Dorgenträume und Ähnliches doch zu plötzlich und waren zu verwirrend und zudem scheint sie Drogen aller Art doch unabdingbar für ihre Arbeit zu brauchen. Dies macht den Hauptcharakter für mich doch sehr unsympathisch.
Claire deWitt ist eine Detektivin mit ihrer eigenen, prägenden Vergangenheit, welche immer wieder in der Haupthandlung Erwähnung findet und auch als zu lösendes Rätsel eingebaut ist. Eigentlich finde ich gerade solche Anspielungen und Rätsel wunderbar – hier nur ist die Umsetzung misslungen. Alles wirkte für mich zu verwirrend und auch künstlich aufgesetzt. Zwar ist der Schreibstil an sich in Ordnung – er lässt sich leicht und flüssig lesen – doch der Aufbau der Geschichte schwankt zwischen Haupthandlung, Träumen und der Vergangenheit konfus hin und her, was das Lesen nicht gerade vereinfachte. Zudem ist es der Autorin in keiner Weise gelungen, das Finale spannend zu gestalten. Am Ende ist der Fall einfach gelöst und Grundsteine für eine Forsetzung werden gelegt, die ich mit Sicherheit nicht lesen werde.

Fazit: Als Krimi würde ich dieses Buch nicht mehr bezeichnen können, da keine wirkliche kriminalistische Handlung und Vorgehensweise vorliegt. Die Ermittlerin hält viel von sich, schmeißt mit Geld um sich und konsumiert Drogen auf eine wirklich unverantwortliche Weise. Zudem ist das Buch wirr und ihre Vorgehensweise sehr abstrus. Dem entgegen stehen ein ordentlicher Schreibstil und ein interessantes Setting im New Orleas nach dem Hurricane Katrina. Meiner Ansicht nach wirkte das Buch und sein Hauptcharakter zu aufgesetzt und künstlich. Für mich ein klarer Fall von “Thema verfehlt”.