Rezension

Jazz, Liebe und Drogen in den 60-ern

Fräulein Zeisig und der amerikanische Freund -

Fräulein Zeisig und der amerikanische Freund
von Kerstin Cantz

Bewertet mit 4 Sternen

Eine Welt in Sepia-Farben: 60-er Jahre in Deutschland, München. Amerikanische Truppen sind hier stationiert, Rassismus ist ein Problem, die Gleichberechtigung der Frauen ist im Entstehen. Langsam. Sehr langsam. 

Kommissarin Elke Zeisig wird in die Siedlung der amerikanischen Soldaten gerufen, ein Baby soll unablässig weinen. Frau Zeisig ist bei der WKP, der weiblichen Kriminalpolizei. Sie ermittelt, wenn  Jugendliche, Frauen und Kinder verhört werden und ihr Geschick in Befragungen erforderlich ist. 

Kennedy wird erschossen. Im Schock darüber wird die Untersuchung des Babys vertagt. Ein schwerer Fehler.

Interessant ist auch Reporter Ludwig Maria. Sein plötzlich wieder aufgetauchter Freund hat Geheimnisse. Dann wird ein Toter gefunden. 

Kerstin Cantz hat ein vielfältiges Bild der damaligen Zeit gezeichnet. Politisches und Persönliches ist anschaulich und vorstellbar beschrieben, der Zeitgeist  ist gut eingefangen. Ihre Hauptfigur, die erste Münchener Mordermittlerin,  ist nahbar und sympathisch. 

Gut zu lesender Krimi mit Lokalkolorit von Droemer-Knaur.