Jonas Wolfs Debütroman ist auf jeden Fall lesenswert.
Obwohl der Debütroman, „Heldenwinter“, von Jonas Wolf spannend anfängt, hatte ich ein paar Probleme, mich in den Roman einzufinden. Ich musste gute 100 Seiten lesen, bevor „Heldenwinter“ mich mitgerissen hat und ich den Roman gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Woran das liegt, kann ich gar nicht so genau sagen. Ich vermute, dass ich Probleme hatte, mich in die Welt, die Jonas Wolf erschaffen hat, einzufinden. Manche Figuren sind einem bekannt, wie die Halblinge und Zwerge aus „Der Herr der Ringe“. Wolf hat sie aber nicht abgekupfert, sondern seine Halblinge und Zwerge teilweise neu erfunden. Andere Figuren waren mir gänzlich unbekannt und sind wohl neu erfunden, wie zum Beispiel das alte Geschlecht der Tegin. Elbenähnliche Geschöpfe findet man hier als Elfen wieder. Somit kann man den Roman als Mischung aus Bekanntem und Neuem bezeichnen und mit dem Neuen musste ich erst einmal klar kommen.
Ist das geschafft, beziehungsweise das Einlesen beendet, offenbart sich eine Welt voller Geheimnisse, sowie phantastischen und interessanten Charakteren.
Die Charaktere sind vielseitig und interessant. So entwickelt sich im Laufe des Romans eine Heldengruppe aus bunt zusammengewürfelten Charakteren, welche sich gegenseitig ergänzen und auch des Öfteren mal für ein Schmunzeln sorgen. Besonders der Zwerg hat es mir beim Lesen angetan.
Sehr angenehm fand ich, dass die Charaktere immer ihre Geschichte erzählen durften. So gibt es auch Rückblicke auf das vorherige Leben und die helfen dabei, die Charaktere noch besser verstehen zu können, auch wenn manche Rückblicke geheimnisvoll sind.
Am Ende des Romans befinden sich ein Verzeichnis der Charaktere und ein Glossar. In beides habe ich während des Lesens nicht hineingeschaut, da man auch so alles gut verstehen konnte und ich somit nicht das Bedürfnis zum Nachschlagen hatte. Nach Beendigung des Romans habe ich mir dann doch alles durchgelesen und ein paar Sachen sind mir dadurch einfach noch einmal klarer geworden.
Das Ende ist wirklich überraschend. Macht man sich beim Lesen Gedanken um das große Geheimnis, welches Namakan doch umgeben mag, ist die Antwort am Ende des Romans eigentlich simpel, naja, so simpel nun auch nicht, denn sonst wäre ich ja dahinter gekommen. Namakan ist auch der Charakter, der im Mittelpunkt der Geschichte steht und sich weiter entwickelt. Die anderen Charaktere werden nicht so ausgiebig beleuchtet, der Leser erfährt aber dennoch genug über sie, dass er sich ein gutes Bild von ihnen machen kann. Die vorher erwähnten Geschichte über ihre Vergangenheit helfen hierbei sehr gut.
Man darf gespannt auf Jonas Wolfs zweiten Roman „Heldenzorn“ sein.
Fazit
Jonas Wolfs Debütroman ist auf jeden Fall lesenswert. Phantastik vom Feinsten und nach einer Eingewöhnungsphase liest man es glatt in einem Rutsch durch.
Unterhaltsame Charaktere geben dem Roman einen gewissen Schwung und lassen den Leser tief in die Geschichte eintauchen.