Rezension

Jugendliebe auf Italienisch

Ti amo sagt man nicht - Eva Lukas

Ti amo sagt man nicht
von Eva Lukas

Bewertet mit 4 Sternen

Schönes Buch, das oft sehr klitscheehaft ist und kitschig. Kann ich dennoch als Sommerlektüre empfehlen.

Inhalt:
Die 15 jährige Julia muss einen dreißigseitigen Erfahrungsbericht über ihren Schüleraustausch schreiben. Anfänglich sehr zurückhaltend beginnt sie, mit Hilfe von Fragen, ihre Geschichte zu erzählen.

Mein Kommentar:
Das Buch wird in der Ich-Perspektive von Julia geschrieben. Die Kapitelüberschriften sind die Fragen für ihren Erfahrungsbericht. Der erste Absatz ist meist an ihre Direktoren gerichtet, ehe Julia wirklich zu erzählen begann. Durch diese Art und Weise bekommt man nicht die gesamte Geschichte mit, sondern nur bruchstückchenhaft. Die Teile der Geschichte sind jedoch sehr gut gewählt, da man nicht das Gefühl bekommt, dass etwas wichtiges fehlt.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, locker und leicht zu lesen. Ihre Wortwahl ist sehr jugendlich gehalten. Ein paar Sätze sind auf Italienisch geschrieben. Man hat jedoch auch mit wenig Italienischkenntnisse die Chance diese zu verstehen. Für alle, die gar kein Italienisch sprechen - Im Buch wird immer erklärt, was gerade gesagt/geschrieben wurde.

Die Handlung ist sehr locker gehalten, ohne zu viel in die Tiefe zu gehen. Dadurch, und auf Grund der Schauplätze (Gardasee, Italien), ist das Buch eine super Sommerlektüre. Das Buch ist gespickt mit Klitschees und Kitsch. Dennoch wurde es, meiner Meinung, nicht zu viel.

Leider kamen die Gefühle manchmal ein wenig zu kurz. Man merkt, dass die Autorin sich sehr viel Mühe gegeben hatte die Gefühle der Personen zu beschreiben. Dies ist ihr jedoch nur bedingt gelungen.

Julia ist sehr gut in der Schule, hilfsbreit und unterstützt ihre Mutter wo sie nur kann. Sie kommt mir sehr naiv vor.

Marco ist das komplette Gegenteil von Julia. Er ist ein italienischer, Fußball spielender Macho. Marco wirkt manchmal sehr eingebildet und überheblich.

Ich konnte mich in beide Figuren nicht zu 100% hineinversetzten. In Julia jedoch besser als in Marco. Auch nach dem Lesen sind für mich einige seiner Entscheidungen absolut nicht nachvollziehbar.

Mein Fazit:
Doch einiger Schwächen und Kritikpunkte hat mir das Buch gut gefallen. Eine schöne Lektüre für den Sommer.

Ganz liebe Grüße,
Niknak