Rezension

** Jugendroman. **

Herzriss - Britta Sabbag

Herzriss
von Britta Sabbag

Ärgerlicherweise las ich den Roman „Herzriss“ von Britta Sabbag ganz spontan, nach Durchsicht meines Lesestoffes auf meinem Kindle, da ich auf der Suche nach einer „leichten Kost“ war. Mir war leider weder bewusst, dass es sich hierbei um einen Jugendroman handelt, noch, dass dies der Folgeroman von „Stolperherz“ ist. Bewusst wurde mir dies erst, als ich mit dem Lesen von „Stolperherz“ beginnen wollte und die Charaktere – die ich schon kannte – vorgestellt wurden.

 

Nun gut, ich kann jedoch für meinen Teil sagen, dass der Roman „Herzriss“ keinerlei offene Fragen lies. Es wurde kein großartiger Bezug auf Sannys Vergangenheit genommen, so dass ich bis zuletzt davon ausgegangen war, dass es sich um einen abschließenden, für sich stehenden Roman handelt. Dass es sich hingegen um einen Jugendroman handeln musste, fiel mir schon während des Lesens auf. Hierzu später noch mal ein paar Worte.

 

In besagtem Buch geht es um die 16 jährige Sanny, die bei ihrer äußerst anstrengenden Mutter lebt und noch mit der Trennung der Eltern zu kämpfen hat. Auch wenn die neue Freundin ihres Vaters sehr nett zu ihr ist, so kann sie ihre Anwesenheit nicht ertragen und erwischt sich regelmäßig dabei, gemein zu ihr zu sein. Und so flüchtet sie sich liebend gerne in die Arme ihres Freundes Greg, ein aufstrebender Musiker. Zusammen mit seiner Band verbringt sie viel Zeit und reist sogar mit ihnen nach Berlin zu einem wichtigen Termin bei einem Plattenlabel. Als sich immer mehr herauskristallisiert, dass Gregs Nummer 1 zurzeit die Musik ist, fühlt sich Sanny hilflos und zurückgesetzt. Und dann ist da noch die dringend erforderliche Herz-OP, die in Kürze ansteht und vor der Sanny, ihre Eltern und all ihre Freunde Angst haben. Wird Greg ihr beistehen können, oder auf wen kann sie sonst zählen?

 

Ich muss sagen, dass ich relativ schnell in die Geschichte gefunden habe. Auch wenn die Anzahl der Charaktere nicht gerade gering ist, konnte ich schnell und problemlos zuordnen, wer wer ist, was ein schnelles und bequemes Lesen ermöglichte. Sehr schnell wurde mir bewusst, dass es sich um einen Jugendroman handeln müsste, denn die Ansichten und Handlungen des Hauptcharakters Sanny waren für mein Empfinden teilweise schon sehr unreif und kindisch. Ich kann mich zwar nicht in die Lage hineinversetzen, wie es für ein 16 jähriges Mädchen ist, wenn sich die Eltern plötzlich trennen, allerdings – wenn ich bedenke, dass ich mit 16 eine Ausbildung angefangen habe – kann ich für mich sagen, dass ich das Verhalten von Sanny zickig und kindisch fand. Ich denke, dass man in diesem Alter schon erkennen kann, dass es keinen Sinn hat, eine Ehe weiterzuführen, wenn sich die Eltern nicht mehr lieben und nur noch streiten – auch wenn eine Trennung natürlich sehr schmerzlich sein muss. Wenn dann irgendwann eine neue Partnerin oder ein neuer Partner in das Leben der Eltern tritt, kann man diesem meiner Meinung nach nicht die Schuld für alles geben, Streiche spielen und verzweifelt versuchen, die Eltern wieder zusammen zu bringen. Gut, jeder Mensch ist anders und die geistige Entwicklung von Jugendlichen ist nicht immer so weit, um so klar zu denken, aber daran machte ich eben sehr schnell fest, dass es ein Jugendroman sein musste. Im Internet las ich dann auch, dass die Altersempfehlung bei 12-14 Jahren liegt, was meiner Meinung nach in Ordnung geht.

 

Alles in allem konnte man das Buch leicht und flüssig lesen und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass „Herzriss“ von Britta Sabbag bei 14 jährigen Mädchen sehr gut ankommt. Definitiv ein Jugendroman!