Rezension

Junior

Playboy -

Playboy
von Joe Thomas

Bewertet mit 4 Sternen

Im Frühjahr 2016 weiten sich die Proteste gegen Präsidentin Dilma Rousseff aus. Zur gleichen Zeit entdeckt der Polizist Mario Lerne in einem Park von Sao Paolo einen Toten. Der junge Mann wirkt wie eines dieser Rich Kids, was ihm aber nicht geholfen hat. Dummerweise taucht gerade zur falschen Zeit der Militärpolizist und Lerner ehemaliger Freund Carlos wieder auf. Der Tote verschwindet wundersamerweise, sogar ganz aus dem System. Das kommt Lerne fast wie eine Aufforderung vor, zu ermitteln, was hinter dem Mord steckt. Lerne gute Freundin, die britische Journalistin Ellie, ist derweil mal wieder hinter einer Story her, Follow the Money, heißt es.

 

In diesem dritten Teil des Sao Paolo Quartetts nehmen Lerne und Ellie die Geschichte von zwei Seiten in die Zange. Dabei arbeiten sie nicht zusammen. Sie sind einfach hinter eigentlich zwei ganz unterschiedlichen Sachen her. Für Ellie geht es mal wieder um die grassierende Korruption, um das Geld, um des Geldes wegen. Lerne dagegen ist der Spürhund, der der Spur der Straße folgt. Gäbe es nur nicht verschiedene Polizeibehörden, die nicht miteinander arbeiten, die teilweise sogar Gangmethoden anwenden, könnte seine Arbeit sicher erfolgreicher sein. Tja, aber manchmal ist der Ruf des Geldes einfach zu stark. Follow the Money.

 

Auch in diesem dritten Teil schafft es Mario Lerne, in ein Wespennest zu stechen. Noch immer hat er seine erste Frau Renata nicht vergessen, die durch eine nicht ganz so verirrte Kugel gestorben ist, Doch mit seiner Freundin Antonia ist er überraschend glücklich. Das hält ihn aber nicht davon ab, jedem Fall, in dem er eigentlich nicht ermitteln soll, nachzugehen. Daraus entspinnt sich eine fesselnde Geschichte über Mord, Korruption und Polizeigewalt. Wie soll man in diesem Moloch integer bleiben. Schafft man es überhaupt irgendwie nicht korrumpiert zu werden? Besonders, wenn es um das Leben geht? Nun, Lerne geht seinen Weg. Wobei dieser Roman mit einem Cliffhanger endet, der einen quasi zwingt, auch den vierten Band zu lesen. Da es immer wieder Rückbezüge auf vorherige Ereignisse gibt, enthält dieser Thriller in seiner Kürze einige Wiederholungen. Irgendwann saugt man daraus kleine Informationen, die einigen Sinn erklären. Sollte der finale Band dem Ganzen noch den letzten Schliff geben? Man darf gespannt sein.