Rezension

Kann man lesen, muss man aber nicht

Schattenschwingen - Tanja Heitmann

Schattenschwingen
von Tanja Heitmann

Bewertet mit 2.5 Sternen

Kurzbeschreibung:
Seit langem ist Mila von Samuel, dem besten Freund ihres älteren Bruders Rufus, fasziniert. Bannte sie zuerst nur seine ungewöhnliche Ausstrahlung, so kommt kurz vor ihrem sechzehnten Geburtstag eine ganz andere Art der Verzauberung hinzu: Mila verliebt sich in Sam. Und er scheint ihre Gefühle zu erwidern. Doch gerade als sich die beiden näherkommen, passiert etwas Schreckliches. Sam verschwindet und Rufus, der in jener Nacht mit seinem Freund Zusammengewesen war, kann sich nur schemenhaft erinnern. Ist Sam von der Klippe gestürzt?

Während alle anderen vom Tod des Jungen überzeugt sind, glaubt Mila, dass Sam noch lebt. Und tatsächlich: An ihrem Geburtstag steht er wieder vor ihr – doch er ist nicht mehr der, der er einmal war.

Meinung:
Ich bin ja immer wieder auf der Suche nach Geschichten über unbekannte mystische Wesen, sodass mich der Namen „Schattenschwingen“ von Anfang an angesprochen hat. Und auch der Klappentext klingt ja wirklich spannend, weshalb ich sehr gespannt auf das Buch war.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd von Mila und Sam und dazwischen gibt es noch einige kursiv gehaltene Einschübe von einem Unbekannten, die man eher schwer zuordnen kann, bei denen aber ziemlich schnell deutlich wird, dass dieser nichts Gutes im Schilde führt. Jedoch bleibt es Größtenteils bei den wenigen Einschüben, denn auch wenn gegen Ende etwas geschieht, bleibt alles eher schwammig und etwas unspektakulär.

Unspektakulär ist leider auch ein Wort das sich durch den ganzen Roman zieht, da die Grundidee zwar richtig interessant ist, die Handlung selbst aber zumeist nur relativ langsam vor sich hin plätschert. Die Autorin erzählt und erzählt und dabei dauert es eine kleine Ewigkeit bis wirklich etwas Nennenswertes passiert. Doch auch danach halten sich die spannenden Höhepunkte eher in Grenzen. Dabei würde ich nicht so weit gehen die Geschichte als langweilig zu bezeichnen, aber ziemlich träge ist sie schon.

Die Protagonisten fand ich soweit ganz ok beschrieben, jedoch werden die beschriebenen Emotionen für den Leser nicht immer ganz greifbar. Da fehlt es manchmal an einem zusätzlichen Funken an Lebendigkeit. Doch gibt es auch einige überzeugende Figuren bei den Nebencharakteren.

Auch der Schreibstil ist gut und relativ flüssig lesbar, sticht aber nicht besonders hervor. Es fallen auch einige Wortwiederholungen auf, die mich aber nicht wirklich gestört haben. Zusätzlich waren auch öfters Ansätze von Humor erkennbar, aber in der Umsetzung kam es bei mir leider nicht immer an.

Wie gesagt gefällt mir die Grundidee mit den Schattenschwingen, ihrer eigenen Welt und Vergangenheit, sowie ihren Besonderheiten echt gut. Dabei beweist die Autorin, dass es ihr an Vorstellungskraft und tollen Ideen nicht mangelt, aber es bleiben auch noch einige Fragen offen und die interessanten Hintergrundinfos sind teilweise etwas rar ausgefallen. Aber da es sich hierbei aber um den Auftakt einer Trilogie handelt, besteht noch Hoffnung, dass man in den weiteren Teilen etwas mehr erfährt. Jedoch bin ich mir noch nicht sicher, ob ich diese auch Lesen werde.

Fazit:
Eine Idee, die das Zeug zu einem tollen Roman gehabt hätte. Leider ist die Umsetzung eher etwas unspektakulär und plätschert zu sehr vor sich hin. Auch die Charaktere und der Schreibstil sind soweit ausreichend, haben aber teilweise auch ihre Mängel. Alles in allem für mich eine Geschichte die man Lesen kann, aber nicht Lesen muss.