Rezension

Kann man lesen - muss man aber nicht

Die Drehung der Schraube - Henry James

Die Drehung der Schraube
von Henry James

Bewertet mit 3 Sternen

Düstere Atmosphäre,Spannung u. subtile Gruselmomente,jedoch mit nerviger Protagonistin und einem abrupten Ende m.vielen Fragen.

 Autor: Henry James (* 15. April 1843 in New York; † 28. Februar 1916 in Chelsea, Großbritannien) war ein amerikanischer Schriftsteller. Er war der jüngere Bruder des Philosophen William James.
In James’ vielschichtigem Werk spielt der Antagonismus zwischen der „Alten Welt“ Europa mit seiner langen kulturellen Tradition und der Naivität der „Neuen Welt“ Amerika eine wichtige, vielleicht sogar die zentrale Rolle. Ein weiteres Charakteristikum seines Schaffens sind die psychologisch vielschichtigen und sorgfältig gezeichneten Frauenfiguren.
Die äußerst detailreiche Schilderung des Innenlebens seiner Figuren lässt James als modernen Schriftsteller erscheinen. Er gilt als Meister der indirekten Charakterisierung und wurde unter anderem ein Vorbild für den Bewusstseinsstrom-Stil. (Wikipedia)
 

Zwei engelsgleiche Zöglinge, ein märchenhaft schönes Landhaus – für
eine junge Erzieherin scheint sich gleich die erste Anstellung als
glückliche Wahl zu erweisen. Einzig ein Mann und eine Frau, die sich ihr
mehrfach auf mysteriöse Weise zeigen, um kurz darauf wieder zu
verschwinden, trüben die Unbeschwertheit und nähren ihre Zweifel: Warum
wurde Miles – ein doch offenbar braver Junge – der Schule verwiesen?
Weiß die kleine Flora mehr als sie zugibt? Sind Liebreiz und Unschuld
der beiden Kinder nur Fassade? Und warum verweigert der Dienstherr, der
charmante Onkel der Zöglinge, jede Hilfe? Dem Leser als staunendem
Zeugen des Geschehens stellt sich schon bald eine ganz andere Frage: die
nach der Verlässlichkeit der Erzieherin und Erzählerin der vorliegenden
Geschichte.

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Typisch für eine Gothic Novelle beginnt "Die Drehung der Schraube" damit, dass die Geschichte von jemandem erzählt wird, der diese von der betroffenen Person selbst erzählt bekommen hat. Dies soll den Effekt haben die Geschichte, aufgrund der Authentizität, gruseliger erscheinen zu lassen.

Nachdem man sich an diese elendig langen und verschachtelten Sätze erstmal gewöhnt hat, eröffnet sich einem eine Geschichte die ohne Blut und Gewalt auskommt. Sie lebt von der düsteren Atmosphäre und der Spannung mit subtilen Gruselmomenten.
Das war es aber leider auch schon mit den positiven Aspekten, denn im Grunde kommt dabei so gar nichts raus. Keine, absolut keine der vielen Fragen wird beantwortet und das Ende ist so abrupt und lässt den Leser ratlos, unbefriedigt und mit noch mehr Fragezeichen zurück.

Die Protagonistin konnte mich auch nicht von sich überzeugen. Die ständige Lobhudelei an sich selber nervt, ihre Vermutungen, die sie als Tatsachen verpackt und auch noch irgendwelche Dinge hinzudichtet, um gegenüber der Haushälterin glaubwürdig zu erscheinen und diese somit gleichzeitig manipuliert, machen sie für mich unglaubwürdig und zu einem hysterischen Trutscherl, welches anscheinend dem Wahnsinn verfallen ist.

Fazit:
Kann man lesen - muss man aber nicht.
Weshalb dieses Werk so hochgelobt wird, erschließt sich mir nicht, denn da gibt es einige Gothic Novels, die um Längen besser sind.