Rezension

Karneval in Köln *****

Tödlicher Aschermittwoch -

Tödlicher Aschermittwoch
von Lorenz Stassen

Bewertet mit 5 Sternen

1820, als Köln noch Coeln hieß: Ausgelassen und fröhlich feiert man den Karneval, auch am Aschermittwoch gibt es noch Grund für ein Fest, nämlich das traditionelle Fischessen. Üblicherweise wird in der letzten Nacht eine Strohpuppe verbrannt, diesmal aber liegen die verkohlten Überreste eines Menschen in der Asche. Kommissar Gustav Zabel stehen schwierige Ermittlungen bevor, denn kaum jemand spricht die ganze Wahrheit, nicht einmal seinen Freunden kann er noch trauen.

Eine interessante Krimihandlung vor realem Hintergrund mit historisch belegten Figuren präsentiert Lorenz Stassen mit seinem tödlichen Aschermittwoch. Ein deftiger Prolog bildet den Auftakt zum Buch, die wenig ergiebige Polizeiarbeit kann sehr glaubwürdig dargestellt werden, der Preuße Zabel in Coeln hat es nicht leicht. Hier gilt nämlich der Kölsche Klüngel „Man kennt sich, man mag sich, man hilft sich.“ Damit hat der Mann aus Berlin aber noch so seine Probleme. Ruhig, ohne große Dramatik, fließt dieser Kriminalroman dahin, der Mix aus historischen Daten und frei erfundener Geschichte sorgt für beste Unterhaltung. Nicht nur die wichtigste Person, Zabel, ist eindrücklich beschrieben, auch andere kann man sich gut vorstellen, sodass glaubwürdige Szenen vor dem geistigen Auge des Lesers entstehen. Menschen mit Ecken und Kanten, Stärken und Schwächen sorgen für Lebendigkeit und ein Gefühl dafür, wie es damals war, anno 1825.

Viel zum Überlegen und Kombinieren gibt es hier für Kommissar Zabel, ihm dabei gedanklich zuzuhören hat mir gut gefallen, sodass ich mir gleich den Vorgängerband „Rosenmontag“ bestellen werde.